ISBN-13: 9783638772358 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,0, Universitat zu Koln (Abteilung fur Iberische und Lateinamerikanische Geschichte des Historischen Seminars), Veranstaltung: Hauptseminar Staatsbildung und indigene Gemeinschaften in Lateinamerika, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fall Boliviens ist seit dem Ende der Militardiktaturen 1982 eine verstarkte Eigenstandigkeit und Eigendynamik der indigenen Bewegungen zu beobachten. Seit der Revolution von 1952 waren sie von den herrschenden Eliten durch Assimilierung oder spezielle Bundnisse wie den pacto militar-campesino an einer eigenstandigen Interessenvertretung gehindert worden. Mit der Kataristenbewegung zu Beginn der siebziger Jahre, der Grundung der Bauerngewerkschaft CSUTCB (Confederacion Sindical Unica de Trabajadores Campesinos de Bolivia) 1979, der Entstehung indigene Interessen in den Vordergrund stellender Parteien wie der CONDEPA (Conciencia de Patria) und schliesslich der verstarkten Artikulation der Forderungen nach Land und Rechten durch die indigenen Bewegungen des Tieflandes ubten diese ethnischen Gruppen immer starkeren Druck auf den Staat aus, teilweise begleitet von sozialen Unruhen. Die Antwort des Staates konnte in diesem Kontext nicht wie in der Vergangenheit aus einer Mischung von Igno-ranz, symbolischer Rhetorik und minimalen Zugestandnissen bestehen, sondern musste einen tiefgreifenden Wandel in die Wege leiten. Personal druckte sich dies mit der Berufung des Aya-mara Victor Hugo Cardenas zum Vizeprasidenten 1993 aus. Auf der administrativen Ebene fand der gesellschaftliche Wandel seinen Ausdruck in der Absage an das Konzept der mestizaje, der Einfuhrung des Ley de Particpacion Popular zur Starkung der lokalen Strukturen und Schaffung von mehr Partizipations- und Mitverantwortungsmoglichkeiten und in der Einfuhrung eines mehrsprachigen Bildungssystems. Diese Arbeit analysiert neben der historischen Darstellung, wie es konkret zu