ISBN-13: 9783954852581 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 110 str.
ISBN-13: 9783954852581 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 110 str.
Bis zur Finanzkrise wurde das Thema Liquiditatsrisikomanagement sowohl von Banken als auch von Aufsehern stiefmutterlich behandelt. Liquiditat stand stets im Schatten von Kapital. Man nahm an, dass die Liquiditat der Solvenz folgt. Tatsachlich stand Liquiditat nahezu unbegrenzt und jederzeit zur Verfugung. Banken waren in hohem Masse abhangig von kurzfristiger unbesicherter Refinanzierung. Im Vorfeld der Finanzkrise erhohten viele Institute profitorientiert ihren Risikoappetit. Es wurden massive Fristeninkongruenzen in den Bilanzen aufgebaut. Die damit einhergehenden Liquiditatsrisikokosten wurden jedoch nicht angemessen eingepreist. Banken walzten diese Kosten auf die Allgemeinheit ab - der Staat musste mit Steuergeld einspringen, um vermeintlich systemrelevante Institute, die too-big-to-fail" waren, zu retten. Die Finanzkrise hat gezeigt, wie global vernetzt Banken untereinander sind und wie hoch demzufolge die Ansteckungsgefahr in Stressphasen ist. Um zukunftig Krisen zu verhindern, kam also nur eine international koordinierte Regulierung in Frage. Im Rahmen von Basel III einigten sich Aufseher aus aller Welt daher auf die Einfuhrung einer quantitativen Mindestliquiditatsquote. Diese neue Kennzahl soll sicherstellen, dass Banken im Stressfall zukunftig mindestens 30 Tage zahlungsfahig bleiben. Auf europaischer Ebene wurde die Harmonisierung des Bankenaufsichtsrechts mit dem Erlass der Capital Requirement Regulation vorangetrieben - die Liquidity Coverage Ratio (LCR) wird ab 2015 als bindender Mindeststandard gelten. Banken sind dann gezwungen, Zahlungsmittelzu- und -abflusse in einen angemessenen Gleichklang zu bringen und ausreichende Liquiditatsreserven vorzuhalten. Das Buch ordnet die LCR vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise in den Kontext bestehender Liquiditatsrisikoregulierung ein. Es beschreibt die Umsetzung in europaisches Recht und gibt einen Ausblick auf potentielle Auswirkungen auf Banken, Realwirtschaft, Konsumenten und die Stabilitat des Finanz