ISBN-13: 9783668165748 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 32 str.
ISBN-13: 9783668165748 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, FernUniversitat Hagen (Institut fur neuere deutsche und europaische Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Grossstadtlyrik, die historisch ein Produkt des Naturalismus ist, erreicht im Expressionismus einen zweiten Hohepunkt. Der rasante technische Fortschritt zu Beginn des expressionistischen Jahrzehnts" um 1910, der sich insbesondere in den neu entstehenden und schnell wachsenden Grossstadten bemerkbar macht, fuhrt durch die Simultaneitat von verschiedenen Sinneseindrucken und der damit einhergehenden Reizuberflutung zu einer Verdinglichung des Subjektes, die bewirkt, dass der Einzelne sich nicht mehr als Handlungstrager, sondern als jemand versteht, an dem gehandelt wird, jemand, der anonymen Sachzwangen hilflos ausgesetzt ist, die er nicht mehr beeinflussen kann. Das Ich zerfallt in diesem Prozess in verschiedene Wahrnehmungen und Empfindungen. Man spricht von einer Krise des Subjektes in der Moderne. Die expressionistische Grossstadtlyrik reflektiert diese veranderten Wahrnehmungsmodi in einer radikalen Veranderung der dichterischen Mittel in der Darstellung von Grossstadterfahrung. Wenn die Grossstadtdichtung des Naturalismus noch als ein Medium der sozialen Anklage und der sentimentalen Identifikation hauptsachlich deskriptiv wirkt, entwickelt sich die expressionistische Grossstadtlyrik zu einem autonomem Genre, innerhalb dessen sich zwei Grundtendenzen herausbilden, die aussere Erlebnisse und innere Gefuhle des Subjektes zur Expression bringen wollen. Einerseits ist dies die mythisierende Beschworung der grossen Stadt als ein damonisches Wesen, wie sie vor allem von Georg Heym vollzogen wurde, und andererseits die Auflistung der heterogenen Ereignisse und Sinneseindrucke im Reihungsstil des Simultangedichts, wie es etwa gleichzeitig von den Dichtern Ernst Blass, Jakob van Hoddis und Alfred Lichtenstein entwickelt wird. Letzteres Verfahren versucht, die Gleic"