ISBN-13: 9783656435006 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Freie Universitat Berlin (Lateinamerika-Institut Berlin), Veranstaltung: Identitat und Geschlecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Im vormals unter dem Namen Celebes bekannten Sulawesi leben mit den Bugis und den Macassar zwei kulturell nahe verwandte Volker, die im Westen vorwiegend fur ihre komplexe kriegerische Gesellschaft und vergangene beachtliche Leistungen in Seefahrt (und Piraterie) bekannt geworden sind. Weniger bekannt ist, dass beide Volker zu der geringen Anzahl ethnischer Gruppierungen gehoren, bei denen instititutionalisierte Formen von Gender-Transgressionen zu finden sind. Schon kolonialzeitliche christliche Seefahrer berichteten uber fur sie merkwurdige Formen von Transsexualitat, und trotz Konvertierung beider Gruppen zum - nicht unbedingt toleranteren - Islam im 17. Jahrhundert sind sie auch heute noch in ihren traditionellen Rollen zu finden. Nun erfreuen sie sich, im Zuge einer gewissen Zunahme der Popularitat der waria, der indonesischen Transsexuellen, verscharfter Aufmerksamkeit von indonesischen Medien und Offentlichkeit. Im Gegensatz zu anderen Formen ethnischer Transsexualitat sind die Verhaltnisse im sudlichen Sulawesi aber recht komplex, so komplex, dass eine Ethnologin (Graham 1999) hier nicht nur von dem hinlanglich bekannten "dritten Geschlecht," sondern gar von funf Geschlechtern spricht. Die vorliegende Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, diese Formen genauer zu untersuchen; Leitfrage ist dabei, wie sich das Verhaltnis von sozialer und sexueller Identitat bei diesen transsexuellen Formen darstellt und wie man es begrifflich am besten fassen kann. Zu diesem Zweck ist die Arbeit wie folgt aufgeteilt: Im folgenden Teil (2) soll zuerst ein skizzenhafter Uberblick uber die Theorie der Gender-Forschung gegeben werden, gefolgt von einem Uberblick uber die gegenwartige Situation der indonesischen Transsexuellen allgemein (3). Anschlieend wird die Transsexualitat