ISBN-13: 9783640993413 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.
ISBN-13: 9783640993413 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Universitat Stuttgart (Institut fur Philosophie), Veranstaltung: Platon: Timaios, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Timaios, die Schopfungsgeschichte Platons, nimmt in mehrerlei Hinsicht eine Sonderstellung in seinem philosophischen Gesamtwerk ein: Sokrates, der im Gros der platonischen Dialoge die Rolle des "Geburtshelfers" im philosophischen Zwiegesprach ubernimmt, tritt im Timaios zugunsten eines langeren Monologs des namensgebenden Protagonisten zuruck; seine sporadischen Einwurfe bilden nur mehr den erzahlerischen Rahmen fur den kosmologischen Entwurf des Timaios. Neben der eigentumlichen Struktur des Textes - dem Monolog des Timaios geht ein Exkurs uber den Atlantis-Mythos voraus, dessen erzahlerische oder kompositionelle Funktion prima facie diffus erscheint - ist vor allem die diskontinuierliche Rezeptionsgeschichte des Timaios erwahnenswert: Uber Jahrhunderte galt er als jenes Werk, welches die platonische Philosophie in Vollendung zum Ausdruck bringe. Die Vorrangstellung des Timaios vor den anderen Dialogen offenbart sich in der erstaunlichen Tatsache, dass er als einziger Text Platons im Mittelalter in lateinischer Ubersetzung vorlag. Mitte des 20. Jahrhunderts war das Interesse an der Kosmologie Platons vor allem im angelsachsischen Raum nahezu vollstandig erloschen, was nicht zuletzt dem Einfluss des logischen Positivismus mit seiner dezidiert antimetaphysischen Haltung geschuldet ist. Die "Rehabilitation" der Metaphysik Ende des 20. Jahrhunderts, unter anderem vorangetrieben von in der analytischen Tradition stehenden Philosophen wie Peter Strawson, forderte das wiederaufkeimende Forschungsinteresse. Auch wenn Alfred N. Whiteheads Charakterisierung der europaischen Philosophie als "eine Reihe von Funoten zu Platon" sicherlich zu pessimistisch ist, bleiben die platonischen Ideen mehr als nur philosophiehistorisch relevant. Das Wiederentdecken alter Wahrheiten,