ISBN-13: 9783668243682 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universitat Tubingen (Institut fur Soziologie), Veranstaltung: Kulturelle Differenzierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 12. Juni 2015 sorgte Rachel Dolezal, Dozentin fur afrikanische und afroamerikanische Studien an der Eastern Washington University und Prasidentin der lokalen Abteilung der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP), in den USA und daruber hinaus fur einen medialen Skandal. Die Frau, die sich seit Jahren fur die Rechte von Afroamerikanern einsetzt und die von sich selbst behauptet, als Schwarze unter der anhaltenden Rassendiskriminierung in Amerika zu leiden, wurde von ihren Eltern als Weie "geoutet." Rachel Dolezal hatte zu diversen Anlassen angegeben, Tochter einer weier Mutter und eines schwarzen Vaters zu sein, was ihr in der dominierenden Anschauung innerhalb der US-Amerikanischen Gesellschaft eine schwarze Identitat zuschreiben wurde. Eine Identitat, die sie sich auch selbst gab, indem sie in Bewerbungen fur Arbeitsstellen mehrfach die Kategorie "African American" ankreuzte und indem sie in den von ihr veroffentlichten Artikeln uber Rassismus die inkludierenden Pronomen "we" und "us" verwendete. Im Anschluss daran wurde Rachel Dolezal zum Subjekt einer landesweiten Debatte, welche in der "Logik eines Gerichtsprozesses" (Brubaker 2016: 434) gefuhrt wurde, wobei die meisten Kommentatoren zum Schluss kamen, dass sich Frau Dolezal des Betruges, in Form des Identitatsdiebstahls, schuldig gemacht habe. Der Fall loste jedoch auch eine tiefergehende Debatte uber Beschaffenheit von Rasse und rassischen Kategorisierungen in den USA aus. Auch in deutschen Medien wurde uber den Fall im Sinne einer kuriosen Betrugsgeschichte berichtet, wobei der Tenor, derselbe war: Es wurde als Fakt dargestellt, dass Rachel Dolezal keine Afroamerikanerin sei, sich jedoch als solche ausgab, was sie wahlweise zur Lugnerin,