ISBN-13: 9783668059436 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
ISBN-13: 9783668059436 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 24 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Freie Universitat Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: Judisches Leben- Toleranz und Antisemitismus im langen 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit judischen bürgerlichen Frauen im Deutschen Kaiserreich. Sie soll aufzeigen, wie sich die bipolare Rolle dieser Frauen auf ihre verschiedenen Tatigkeitsfelder und ihr Streben nach Bildung ausgewirkt haben. So soll gezeigt werden, dass diese Frauen zwar deutsch und burgerlich waren, aber gleichzeitig ganz spezielle Charakteristika und Verhaltensweisen in ihrem Wirkungsbereich ausbildeten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts veranderten sich die Form und Funktion der judischen Familie und die geschlechterspezifischen Rollenzuweisungen im privaten sowie offentlichen Bereich starker als je zuvor in der judischen Geschichte. Die rechtliche Emanzipation der Juden 1869, deren zunehmende Akkulturation und sozialer Aufstieg in die Mittelklasse des Deutschen Kaiserreiches fuhrte dazu, dass die burgerliche Familie und ihre Werte auch zum Leitbild der judischen Familie wurden und eine zunehmende Verburgerlichung stattfand. Die judische Bevolkerung lebte nun nicht mehr vollkommen in ihrer eigenen sozialen und kulturellen Sphare, sondern strebte auf der Basis ihrer rechtlichen Gleichstellung nach der Integration in die Gesamtgesellschaft - bei gleichzeitiger Bewahrung einer speziell judischen Gruppenidentitat. Die Verfolgung dieses Ziels fuhrte dazu, dass sich die judische Familie seit Mitte des 19. Jahrhunderts zwischen zwei Polen bewegte: der Aufrechterhaltung judischer Traditionen und Normen im Haus und der Anpassung an den vorherrschenden burgerlichen Familientyp ihrer Umwelt. Vor dem Hintergrund einer generellen Sakularisierung und der nachlassenden religiosen Aktivitat der Manner, wurde der Familie und vor allem der judischen Frau die zentrale