ISBN-13: 9783810035912 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 328 str.
ISBN-13: 9783810035912 / Niemiecki / Miękka / 2003 / 328 str.
Die drei in dem vorangegangenen Teilkapitel II.l angelegten und verfolgten Strange der Rekonstruktion der Postmoderne-Debatte - Postmoderne als Stil, als Reflektion uber Erkenntnis und deren Gewinnung und Postmoderne als Epoche - sollen in diesem Teilkapitel II.2 zusammengefuhrt werden. Diese Zusammenschau erfolgt unter einem ganz spezifischen Blickwinkel, namlich aus der Perspektive der Stadtentwicklung in der Postmoderne. Das bedeutet zugleich Fokussierung und Zuspitzung, Vereinfachung und Auslassung. Aufgrund dieser Fokussierung des Blicks sollen hier lediglich Hinweise gegeben werden auf den generellen Einfluss der Postmoderne-Debatte in der Geographie, keinesfalls aber eine uberblicksartige Zusammenfassung des 36 Diskussionsstandes und ebenso wenig eine vertiefte (methodologische) Er 37 orterung postmodernen Geographie-Machens Ein erster Hinweis auf das Themenfeld Stadtentwicklung und Postmo derne wurde bereits in Kapitel II.l.2 (S. 31) mit Blick auf die "Lesarten" des Stadtischen gegeben. In ihrer Betrachtung aktueller Entwicklungstendenzen nordamerikanischer Stadte, insbesondere des Grossraums Los Angeles, ver abschieden die zitierten Autoren SOJA (2000) und DEAR (2000) die uber kommenen sozialokologischen Modelle der "Chicagoer Schule" mit Verweis auf deren erkenntnistheoretischen Realismus. Stattdessen wird der urbane Raum als ein in vielfaltiger Weise fragmentiertes Gebilde konzeptionalisiert. Danach existiere urbaner Raum nicht (mehr) als zusammenhangende und er kennbare Einheit, sondern als ein raumliches Mosaik verschiedener Orte, die sich um bestehende Stadte und Metropolen gebildet haben und mit diesen ei ne neue raumliche Form bilden, namlich einen okonomisch fragmentierten Raum und - in der Folge von allgemeinen okonomischen und gesellschaftli chen Fragmentierungstendenzen - einen sozial und soziokulturell gespalten Raum (SUDJIC 1993)."