ISBN-13: 9783954255566 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 174 str.
ISBN-13: 9783954255566 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 174 str.
Behinderte und psychisch kranke Menschen gehoren zu den sozio-kulturell unterprivilegierten und benachteiligten Personengruppen in gesellschaftlich randstandiger und damit marginaler Position. Aufgrund ihrer behinderungs- oder krankheitsbedingten Merkmale erfullen sie die Normalitatserwartungen nicht und widersprechen somit den allgemeinen Vorstellungen von Normalitat" und werden deshalb von sozialen Interaktionen mehr oder weniger ausgeschlossen. Ihre Missachtung beruht dabei auf einem Negativurteil hinsichtlich ihres gesellschaftlichen Wertes, sodass ihr Leben vielfach durch Diskriminierungen und Stigmatisierungen gekennzeichnet ist. In diesem Kontext weist das Buch auf teilweise erschreckende soziale Ausgliederungsprozesse hin, denen die Betroffenen oftmals hilflos ausgesetzt sind. Wer dauernd an Grenzen in sozialen Beziehungen und Begegnungen stosst, merkt, dass er Unwohlsein bei anderen verursacht und erlebt schliesslich, wie sich von ihm distanziert wird. Die Betroffenen mussen demzufolge nicht nur biographische Arbeit bezuglich der Auseinandersetzung und Bewaltigung ihrer Behinderung bzw. psychischen Erkrankung, sondern in besonderer Weise auch hinsichtlich den damit verbundenen Reaktionen vonseiten der sozialen Umwelt leisten, die unweigerlich biographische Konsequenzen nach sich zieht. Somit verletzen Stigmatisierungs- und soziale Ausgliederungsprozesse das normative Selbstverstandnis und die psychische Integritat der Betroffenen. Es soll verdeutlicht werden, auf welcher Grundlage Stigmatisierungen zustande kommen und wie Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten sowie ihre Familien diese bewaltigen und erleben. Denn das Leiden unter den gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen ist oftmals grosser als unter den eigentlichen behinderungs- oder krankheitsbedingten geistigen, physischen oder psychischen Funktionsbeeintrachtigungen."