"Walter bietet tatsächlich etwas Neues mit seiner Studie: Er zeigt überzeugend die longue durée und die inhärente Logik verschiedener auf die Türkei bezogener Diskurse auf, die Konstanten der letzten 50 Jahre in der Diskussion um die Europäizität der Türkei, die Vorläufer rezenter Rhetoriken sowie die Variationen dieser Aspekte in Deutschland und Großbritannien. Er bietet interessante und inspirierende Eindrücke aus einer schier unbewältigbaren Masse an Materialien." Südosteuropa, 1-2010
"Tatsächlich überbrückt das Buch jene 'Kluft zwischen theoretischen und empirischen Studien' und hat mit dem Verständnis Europas als umstrittenem Begriff seinen eigenen Anspruch eingelöst, 'ein gehaltvolles und eigenständiges Konzept für die Analyse von europäischen Konstruktionsprozessen zur Verfügung zu stellen'." Das Argument, 5-2009
Auf Europas Karten dazwischen: Die Türkei und die schwierige Frage nach der Gestalt und den Grenzen Europas - Europäische (Identitäts-) (De-) Konstruktionen, oder: Europa in Diskursen (er-) finden - Europa und die Türkei - Europa als 'essentially contested concept' und die Herausforderung durch die Türkei (beobachten) - Die Türkei, Europa und die europäischen Gemeinschaften in der Beobachtung der britischen und deutschen Massenmedien (beobachten): 1960-2004
Jochen Walter ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld sowie Mitglied des Bielefelder 'Instituts für Weltgesellschaft'.
Die Arbeit analysiert die sich um den (bisher nicht erfolgten) türkischen Beitritt zu den europäischen Gemeinschaften entspannenden Diskurse über die Grenzen und das Wesen Europas - mit oder ohne der Türkei - in historischer Perspektive. In der Kombination grundlegender theoretisch-methodologischer Überlegungen zur Analyse Europas als "essentially contested concept" mit einer empirisch durchgeführten Diskursanalyse, die mehr als 40 Jahre deutscher und britischer Presseberichterstattung umfasst (1960-2004), kann ein komplexes Bild europäischer (De-)Konstruktionsprozesse vorgelegt werden. Bemerkenswert erscheint dabei insbesondere der Befund, dass die Türkei nicht einfach "das Andere" Europas darstellt, sondern vielmehr als ein "Dazwischen" wahrgenommen wird.