Die 'Thanatopraxis' der modernen Gesellschaft

ISBN-13: 9783656058830 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.

Saskia Gerber

Opis

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universit t Jena (Institut f r Soziologie), Veranstaltung: HS: Die Moderne im Spiegelbild soziologischer Theorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Der westlich zivilisierte Mensch wird heute in unz hligen Medienberichten permanent mit Tod und Gewalt konfrontiert, ohne wirkliche Erfahrungen damit zu haben, "wie man stinknormal stirbt." In dieser Betrachtung soll die allgemein vertretene These, dass der Tod in der modernen Gesellschaft an den Rand gedr ngt, tabuisiert wird n her untersucht werden. Zur Vertiefung eines Referats wird dabei der Frage nachgegangen, wie die moderne Gesellschaft mit dem Faktum der menschlichen Endlichkeit umgeht. Um Eigenarten, Probleme von Sterben und Tod f r westliche Industriegesellschaften darzustellen, werden f r die Moderne typische Strukturver nderungen hinsichtlich der Todesproblematik in Kontrast zur Vergangenheit dargestellt. Die Problemgeschichte des Todes ist als differenziert und lang zu kennzeichnen. Die Sichtung der Literatur zeigt die Variationsbreite der menschlichen Auseinandersetzung mit dem strukturellen Problem der individuellen Endlichkeit und Sterblichkeit sowie die F lle unterschiedlicher Sinn- gebungsm glichkeiten. ber das Problem des Todes in der modernen Gesellschaft liegen aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen Untersuchungen vor. Alle Untersuchungen weisen auf eine grundlegende Neuartigkeit der modernen Sinngebung des Todes hin, hervorgerufen durch fundamentale Strukturver nderungen. Zur historischen Problematik des Wandels von Sinnstrukturen und des unmittelbaren Umgangs mit Tod und Sterben gibt es eine Reihe umfangreicher Arbeiten. So kommt der Historiker Philippe Ari s in seiner zwanzigj hrigen Forschungsarbeit zur Geschichte des Todes zu dem Ergebnis, dass sich seit dem 19. Jahrhundert ein grundlegender Wandel der Grundeinstellung der Menschen zum Tod vollzogen hat.