ISBN-13: 9783110442854 / Niemiecki / Twarda / 2016 / 651 str.
ISBN-13: 9783110442854 / Niemiecki / Twarda / 2016 / 651 str.
Selbstreparaturen, ein Phanomen der gesprochenen Sprache, erfordern sprachliche Selbstevaluation. Studien konzentrieren sich daher auf die Sprache Erwachsener und zeigen, dass Selbstreparaturen insbesondere sprachspezifisch differierenden syntaktischen Regularitaten unterliegen. Kindern wird die Fahigkeit zur Evaluation weitgehend nicht zugetraut, sodass ihre Selbstreparaturen bisher kaum Beachtung finden. Die Arbeit verknupft drei Felder der Sprachwissenschaft: die kontrastive Linguistik, die Spracherwerbs- und die Mehrsprachigkeitsforschung. Die empirischen Analysen, basierend auf 3.015 Selbstreparaturen von monolingualen und bilingualen Erwachsenen und Kindern, fokussieren die Syntax von Selbstreparaturen im Deutschen und Spanischen im Rahmen der Generativen Grammatik. Herausgestellt werden sprachspezifische Reparaturorganisationen im Deutschen und kaum betrachteten Spanischen, der bisher unerforschte quantitative und qualitative Erwerb von Strategien im Erstsprach(en)erwerb und spezifische Merkmale von Selbstreparaturen deutsch-spanisch bilingualer Sprecher. Die Ergebnisse bestatigen die angenommene Forschungsrelevanz und bestarken schlielich den Vorschlag einer Integrativen Konversationstheorie, da einzelne Konzepte der Generativen Grammatik gestutzt, andere hingegen entkraftet werden.
Selbstreparaturen sind nicht normiert und werden in der gesprochenen Sprache doch systematisiert. Die vorliegende Analyse von 3.015 Selbstreparaturen aus dem Deutschen und Spanischen, dem Spracherwerb und von deutsch-spanischen Sprechern zeigt sprach- und erwerbstypische Merkmale, die einzelne Konzepte der Generativen Grammatik stützen, andere hingegen entkräften.