ISBN-13: 9783640529742 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 60 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritaten, Minoritaten, Note: 1,0, Universitat Osnabruck (Fachbereich Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Verhandlungsdemokratien, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Schweiz ist ein Experiment, das nicht abgebrochen werden kann," sagte einst der Schweizer Schriftsteller Friedrich Durrenmatt. Wichtigster Bestandteil dieses "Experiments" ist die Konkordanz - eine Form der Verhandlungsdemokratie, die darauf abzielt, eine moglichst groe Zahl von Akteuren in den politischen Prozess einzuziehen und Entscheidungen durch Herbeifuhrung eines Konsenses zu treffen. Aus diesem Grund gelten der Staat und das politisches System der Schweiz gemeinhin als Sonderfall, Unikum oder Paradebeispiel einer Konkordanzdemokratie. Allerdings gibt es auch Einwande, die Schweiz nicht als Konkordanzdemokratie einzustufen. Denn ihr Vielparteiensystem sowie ihre hochgradig segmentierte Gesellschaft hatten die Schweiz instabil, ihr hochkomplexes politisches Entscheidungssystem hanglungsunfahig, ihre dauerhaften Verteilungskoalitionen wirtschaftlich ineffektiv machen mussen. Doch die Schweiz stand jahrzehntelang Pate fur ihre Systemstabilitat und Leistungsfahigkeit. In den vergangenen Jahren hat die schweizerische Demokratie jedoch weiteren regen Zulauf in den politischen Diskussionen bekommen, denn die Stabilitat der Konkordanz hatte nach den Wahlen 2003 erste Risse bekommen. Nachdem dort erstmals nach 131 Jahren ein amtierendes Regierungsmitglied abgewahlt und die traditionelle, bis dahin unveranderte "Zauberformel" gesprengt worden ist, sprach man bei den Eidgenossen schon selbst davon, dass die Konkordanz "zu Grabe getragen" (vgl. Arens 2003) worden sei.