ISBN-13: 9783484181830 / Niemiecki / Twarda / 2007 / 498 str.
Das Schone erlebt seit einiger Zeit eine erstaunliche Renaissance. Doch was das Schone sei? (Platon), genauer zu bestimmen, ist ein Problem, das in der europaischen Geistes- und Kulturgeschichte immer wieder aufgeworfen wurde. Die dabei in Poetik und Kunsttheorie intensiv diskutierte Frage, ob es eine eigene Schonheit der Literatur gibt und worin sich diese, als notwendig durch die Sprache vermittelte Schonheit, moglicherweise von anderen Formen des Schonen unterscheidet, verfolgt die Studie erstmals in einem groeren Zusammenhang. Dieser reicht von den Anfangen der theoretischen Begrundung und Problematisierung 'schoner Rede' durch den sophistischen Rhetoriker Gorgias uber die systematische Erforschung des literarischen Mediums im 18. und 19. Jahrhundert bis zur modernen experimentellen Konkreten Poesie eines Ernst Gomringers und der mathematischen 'Programmierung des Schonen' in der Textasthetik Max Benses. Neu gelesen werden unter diesem Gesichtspunkt einschlagige Texte der literarasthetischen Tradition wie Lessings Laokoon, Schillers Kallias-Briefe oder die Hegelsche Asthetik, aber auch entlegenere, fur die Entfaltung des Problems nicht weniger aufschlussreiche Theoretiker wie etwa Gustav Gerber oder Theodor A. Meyer. In der Auseinandersetzung mit dem Schonen, so zeigt sich, entdeckt und reflektiert die Literaturasthetik auf besondere Weise die Eigenart des sprachlichen Zeichens zwischen Sinn und Sinnlichkeit, die Struktur des literarischen Mediums und seine Darstellungsleistungen, aber auch das, was sich sprachlicher Vermittlung zu entziehen scheint.