ISBN-13: 9783640588015 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Buchwissenschaft, Note: 1,3, Universitat Leipzig (Institut fur Kommunikations- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Politische und okonomische Kontrolle im Printbereich, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn des Zweiten Deutschen Kaiserreichs begann eine offentlich ausgetragene Diskussion um Literatur, die sich an eine moglichst breite Schicht in der Bevolkerung richtete und heute als Unterhaltungsliteratur zu bezeichnen ist. Diese Diskussion ist weithin als Schmutz- und Schunddebatte bekannt. Zum besseren Verstandnis meiner Arbeit muss dieser Begriff eingeschrankt werden. Die Thematik ist zwar unter dem Schlagwort der Schmutz- und Schunddebatte bekannt, jedoch wird in der Fachliteratur weitestgehend auf Schund, also asthetisch und "sozialmoralisch Schadliches" (Jager 1988:173) eingegangen. Schmutz hingegen wird eher als "sexualmoralisch Anstossiges" (ebd.) verstanden und im Zusammenhang mit den Diskussionen um Pornographie behandelt. Dennoch ist festzuhalten, dass das Entstehen von Schmutz und Schund in der Literatur simultan stattfand und daher den Oberbegriff dieser Debatten rechtfertigt. Zentraler Gegenstand der Diskussion war die Frage, welche Literatur und Kunst zugelassen werden durfte, ohne moralisch anstossig und fur die Bevolkerung schadlich zu sein. In der Kritik standen vor allem Werke 'niederer' literarischer Qualitat, wie die massenangefertigten Kolportagen- und Heftchenromane . Im Rahmen der allgemeinen Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich auch in der Literatur eine immer starker ausgepragte wirtschaftliche Orientierung heraus (vgl. Link 1). Hierdurch sahen sich viele Intellektuelle veranlasst, einen Werteverfall in der Unterhaltungsliteratur festzustellen und sich fur den Erhalt hochwertiger und anspruchsvoller Kunst einzusetzen. Auf der anderen Seite beobachtete man, ebenfalls in Intellektuelle"