ISBN-13: 9783638888882 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 32 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Judaistik, Note: 2,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Judaistik), Veranstaltung: Proseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein groer Teil judischer Theodizee-Entwurfe nach Auschwitz knupft an traditionelle Denkmuster und bibelgeschichtliche Sinnmodelle an, deutet das Leiden als Prufung auf Liebe, Gerechtigkeit oder Gehorsam, wie in der Geschichte Hiobs oder des Sohnesopfers des Abraham. Eine sehr radikale und entgegen gesetzte Antwort auf die Theodizee-Frage nach Auschwitz ist, dass es unmoglich erscheint, von einem gnadigen Gott der Bibel zu sprechen. Gott, der vollkommen, allmachtig und barmherzig sein soll, fugt seinem angeblich "auserwahlten Volk" dennoch die Schoah zu. Dementsprechend spricht der Rabbiner Richard L. Rubenstein von einer judischen Tod-Gottes-Theologie. Eine totale Absage an den judischen Gott angesichts der Katastrophe von Auschwitz. Er geht sogar so weit, zu sagen, dass Gott Adolf Hitler gesendet hat, um das europaische Judentum auszurotten. Es cheint deshalb geradezu anstoig, von einem liebenden Gott zu sprechen. Fur ihn gab es folglich nur zwei Moglichkeiten: Entweder es existiert ein "sadistischer und launischer Gott," oder aber Gott existiert nicht, denn ein allmachtiger und gerechter Gott liee so etwas nicht zu. Doch ginge man davon aus, dass es Gott nicht gibt, ware ausschlielich der Mensch Tater In der vorliegenden Arbeit soll die Relevanz des Theodizee-Problems in dem Gedicht el male rachamim von Yehuda Amichai untersucht werden. Der Autor hat viel Elend gesehen und den Judenhass am eigenen Leib zu spuren bekommen. Er erlebte viele Kriege und sah viele Menschen sterben. Es liegt nahe und ist verstandlich, dass Amichai seinen Glauben an Gott hinterfragt und das, was er glaubt zu reflektieren versucht. Wie kann er noch an einen gutigen und gnadigen Gott glauben? Wenn Gott Leid zulasst und es nicht verhindert, dann kann er nicht allmachtig und gut