ISBN-13: 9783656836636 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 30 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Witz bringt uns zum Lachen, weil wir urplotzlich in unerwartete Zusammenhange eingeweiht werden. Eine uns vertraut erscheinende Wirklichkeit wird durch die Pointe umgestoen. Die Pointe ist der entscheidende Teil eines Witzes oder eines schlagfertigen Spruchs - der Teil, der den Zuhorer zum Lachen bringt. Aufgabe dieser Arbeit ist es zu untersuchen, ob sich der geistreiche Schlusseffekt eines Witzes auch in einer besonderen syntaktischen Gestaltung der Pointe widerspiegeln kann. Genauer gesagt, ob gema dem Motto "Und das Beste kommt zum Schluss..." die Nachfeldbesetzung beim letzten Satz der Pointe eventuell eine wichtige Rolle spielt. Der komische Effekt einer Pointe beruht oft darauf, dass der Horer eines Witzes uberrascht wird und auf einmal einen Zusammenhang zwischen zwei auf den ersten Blick nicht zusammenpassenden Konzepten erkennt. ...] Viele Pointen basieren auf einer Skriptopposition. Worter und Begriffe sind in einem gewissen semantischen Umfeld eingebettet, das bei dem Zuhorer Assoziationen hervorruft und Erwartungen weckt - dem sogenannten Skript. Der erste Teil des anfanglich zitierten Witzes ist in das Skript "angstlicher Patient" eingebettet. Dann kippt dieses Skript um und wir stellen fest, dass wir es gar nicht mit einem extrem angstlichen Patienten zu tun haben, sondern mit einem Arzt, der Angst davor hat die Operation durchzufuhren. Dieser Skriptwechsel provoziert den komischen Effekt und bringt den Zuhorer im besten Fall zum Lachen. Die Hypothese meiner Arbeit lautet, dass bei einer Pointe das Nachfeld des letzten Satzes eine wichtige Rolle spielen kann, weil es - um bei der Metapher mit dem Puzzle zu bleiben - das letzte und wichtigste Puzzleteil liefert. Das Puzzleteil, welches das Bild im Kopf des Lesers bzw. Zuhorers vervollstandigt und den verbluffenden und unvermuteten Zusammenhang evoziert.