ISBN-13: 9783531148960 / Niemiecki / Miękka / 2006 / 220 str.
Die Beantwortung der beiden Fragen, ob die Sozialwissenschaften im Allgemeinen und die Soziologie im Besonderen wissenschaftslogisch verteidigungsfahige Erk- rungen zu liefem vermogen und welcher Logik entsprechende Argumente folgen sollten, ist noch immer offen und umstritten. Nicht erst seit Beginn der (neueren) Debatte, die nachhaltig durch die Erklarungstheorien von Karl R. Popper und (vor allem) Carl G. Hempel bestimmt wurde, hatten sich Einwande angesammelt, die es den Sozialwissenschaften (und zumal der Soziologie) nahe legten, auf die Etabl- rung eines Erklarungsprogramms (etwa zugunsten typologisch-deskriptiver oder hermeneutisch-narrativer Verfahren, wenn nicht sogar normativ-zeitdiagnostischer Analysen) zu verzichten. Nattirlich kann man nicht behaupten, dass alle diese Kri- ken gegenstandslos gewesen seien, auf der anderen Seite aber lasst sich das Popper- Hempel-Schema der deduktiv-nomologischen Erklarung durchaus verbessem und ausbauen, so dass skeptische oder gar resignative Losungen des sozialwissenscha- lichen Erklarungsproblems (im Grundsatz wenigstens) vermeidbar sind. Um dies zu zeigen, verteidigt die vorliegenden Abhandlung die These, dass die sozialwiss- schaftliche Erklarungspraxis renoviert und auf eine haltbare Grundlage gestellt werden kann, wenn sie sich zur Vermeidung der zugestandenen Fehlentwicklungen und Mangel des iiberkommenen, orthodoxen Erklarungsprogramms auf eine Erk- rungsform besinnt, die die Erforschung handlungsbasierter Abstimmungsmec- nismen und deren rekursiver Folgen in der Vordergrund stellt.