ISBN-13: 9783640175772 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 112 str.
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Volkerrecht und Menschenrechte, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Institut fur Politikwissenschaft), 90 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Eingreifen der NATO in Jugoslawien (1999) hat grelles Licht auf das immer wieder aktuelle Problem der Rechtfertigung gewaltsamer humanitarer Interventionen geworfen. Wahrend die einen darin das gleichermaen moralisch wie volkerrechtlich gebotene Einschreiten sahen, um Verbrechen, die "das Gewissen der Menschheit schockieren" (Walzer) zu verhindern, sprachen andere mit Verweis auf das Nichteinmischungsprinzip und wegen der Ubergehung des UN-Sicherheitsrates von einem klaren Volkerrechtsversto; zudem sei wegen der angeblich leichtfertigen Inkaufnahme ziviler Schaden die Intervention auch moralisch verwerflich gewesen. - Die Einschatzungen konnten also kontroverser nicht sein, und dabei gilt vielen die Kosovointervention noch als Paradebeispiel fur humanitare Interventionen der gegenwartigen Zeit. Kennzeichen der breiten Debatte uber die Zulassigkeit der NATO-Operation und humanitarer Interventionen im Allgemeinen sind die Bezugnahme auf volkerrechtliche Normen auf der einen und moralische Pflichten und Anspruche auf der anderen Seite. Dabei erweisen sich freilich beide, das Recht wie die Moral, oft als vieldeutig und mehr oder weniger widerspruchlich. Einigermaen Konsens besteht nur darin, dass das strikte Interventions- und Gewaltverbot der UN nicht das letzte Wort sein kann, wenn der Schutz grundlegender Menschenrechte irgendetwas gilt.