ISBN-13: 9783787305964 / Niemiecki / Miękka / 1983 / 180 str.
Die Problemlage, von der Salis ausgeht, ist die noch keineswegs bewaltigte, aber auch nicht mehr mit Aussicht auf Erfolg revidierbare Einsicht, dass die das abendlandische Denken von Beginn an leitende Hoffnung, die dem Menschen gegebene Vernunft biete ihm die Chance zur Erkenntnis des Absoluten und damit der Sinnhaftigkeit seines Daseins, sich als eine unverzichtbare, aber uneinlosbare Illusion entpuppte. Da es nicht weiterhilft, das Scheitern aller Bemuhungen um die Grundlegung einer die Sinnfrage verbindlich entscheidenden Metaphysik zu beklagen, unternimmt Sallis den Versuch, den Grenzpunkt zu bestimmen, an dem der Anspruch der Vernunft, der Erkenntnis des Absoluten machtig zu sein, de facto zusammenbricht - denn nur von diesem Punkt aus lasst sich allenfalls eine Chance eroffnen, auf die Sinnfrage eine nichtmetaphysische, befriedigende Antwort zu finden. In vier aufeinanderfolgenden, von Stufe zu Stufe radikalisierten Interpretationsgangen gelingt Salis der Nachweis, dass die von Kant in der Transzendentale Dialektik" aufgestellten Paralogismen und Antinomien den Grenzpunkt markieren, an dem deutlich wird, dass alle von Vernunft gesetzte Einheit notwendig fragmentarisch bleibt: was sie als ihre Leistung ansieht, das Versammeln von Mannigfaltigkeit in der Einheit," entspringt nicht der Autonomie des erkennenden Subjekts, sondern dem aller Ration uneinholbar vorausliegenden Spiel der Einbildungskraft. Unveranderter Print-on-Demand-Nachdruck der Ausgabe von 1983."