ISBN-13: 9783656542889 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 108 str.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Indologie, Note: 2, Freie Universitat Berlin (Altertumswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der schriftlichen Zeugnisse der verschiedenen Yoga-Traditionen nimmt das Yoga-Sutra (YS) einen wichtigen Platz ein. Obwohl es erst relativ spat verfat wurde, avancierte das Werk zu einem der wichtigsten Traktate uber Yoga. Dies wurde nicht zuletzt durch die umfangreiche Kommentarliteratur zum YS bewirkt, die in den darauffolgenden Jahrhunderten verfat wurde. Fur sich genommen gibt das YS dem modernen Leser viele Ratsel auf. Allgemein wird davon ausgegangen, da Patanjali, dem das Werk zugeschrieben wird, in dieser sehr konzentrierten Sutra-Form die Lehrmeinung einer bestimmten Yoga-Tradition zusammengefat hat. Inwieweit Vyasa, der wichtigste Kommentator des YS, dieser Tradition angehorte oder hinreichend mit ihren Inhalten und ihren technischen Begriffen vertraut war, lat sich heute nicht mehr nachvollziehen. Seine Exegese der 195 Sutren ist zu dem Standardkommentar des YS geworden und nicht mehr von diesem zu trennen. Zwar gibt es auch von wissenschaftlicher Seite Versuche, die Sutren so zu verstehen wie Patanjali es getan haben mag, doch sind diese Ansatze eher von philologischer Seite interessant und haben wenig mit der religiosen Geschichte und Gegenwart des Yogas zu tun. Die religiosen Traditionen Indiens verstanden das YS immer als eng verknupft mit dem Yogabhashya, dem Kommentar Vyasas. Da auch Vyasas Abhandlung wiederum verschieden ausgelegt wurde, ist die Auswahl der Kommentatoren, welche man zum Verstandnis des YS heranzieht, letztlich personliche Ermessenssache, die aber fur die Interpretation des samadhi nur in Detailfragen wichtig ist. Bedeutender ist die Entscheidung, wieviel Kompetenz man den klassischen Kommentatoren in der Interpretation des YS zubilligt und inwieweit man den Text als Einheit betrachtet.