ISBN-13: 9783531161440 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 331 str.
ISBN-13: 9783531161440 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 331 str.
Der Streit zwischen der quantitativen und der qualitativen Methodentradition der empi- schen Sozialforschung hat eine langdauemde Geschichte und tiefreichende historische und philosophische Wurzeln. Vor diesem Hintergrund mag es erstaunlich scheinen, wie haufig in sozialwissenschaftlichen Studien qualitative und quantitative Forschungsmethoden - folgreich zu einem Forschungsdesign verbunden werden. In DFG finanzierten Forschun- projekten, Dissertationsvorhaben und in der sozialwissenschaftlichen Evaluations und Anwendungsforschung erweist sich Methodenkombination oft als empirisch aufserst fruc- bar und theoretisch stimulierend. In den vergangenen Jahren haben solche Projekte zudem zahlreiche Methodeninnovationen (etwa im Bereich der computergestutzten Auswertung qualitativer Daten) angeregt. Seit dem Ende der 1990er Jahren hat sich vor allem in den USA und GroBbritannien sogar eine Bewegung fur "Mixed Methods" mit eigenen Kon- renzen, wissenschaftlichen Periodika und Handbuchern entwickelt. Leider wird aber die Planung und Durchfuhrung von "Mixed Methods" Studien in vielen Fallen von pragma- scher Herndsarmeligkeit bestimmt, bei der man methodische Konzepte wahlt, die in der Praxis zu funktionieren scheinen, ohne sich allzu viele Gedanken tiber deren methodolo- sche Grundlagen zu machen. Ein Grund hierfur ist sicher darin zu suchen, dass die seit vielen Jahrzehnten andauemden wissenschaftstheoretischen Kontroversen zwischen den Vertretern qualitativer und quantitativer Methoden (in denen oft noch nicht einmal Konsens daruber erzieit werden konnte, welche Phanomene eigentlich Gegenstand von Sozialf- schung sein konnen) manchem Beobachter den Eindruck aufgedrangt haben, dass die Prob- Ierne, die einen solchen Dissens auslosen, uberhaupt unlosbar seien.