ISBN-13: 9783640565313 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur deutsche Literatur), Veranstaltung: Rainer Maria Rilkes Sonette an Orpheus, Sprache: Deutsch, Abstract: Fritz Martini nennt Rilke "scheinbar zeitfern." Walter Euchner konstatiert "Rilkes Abneigung gegenuber] gesellschaftlichen Realia." So sind es auch in den Sonetten an Orpheus die uberzeitlichen Themen, denen Rilke sich widmet: Tod, Spiritualitat, der Kreislauf des Lebens, Harmonie und Schonheit der Natur und die Kunst. Verdeutlich werden diese Themen immer wieder an Orpheus, dem mythischen "Gott mit der Leier" aus Ovids Metamorphosen. Die Wortwahl der Sonette wird bestimmt von Gottern, Leiern, Blumen und Tempeln. Die Sonette an Orpheus scheinen sich damit in ruckwartsgewandte Traditionen der romantischen und romantisch beeinflussten deutschen Literatur des 19. und fruhen 20. Jahrhunderts einzuordnen. Ein Zeitgenosse wertete die Sonette an Orpheus so auch als "spatromantische Nachgeburten." Wie Fremdkorper treten daneben aber im weiteren Verlauf der Sonette Worter wie Maschine, Apparat, Dampfkessel und Fabrik hinzu, Worter, die zunachst nicht zu Thematik und Duktus der Sonette und zu ihrer klassisch orientierten Formgebung passen wollen. Die Maschine steht metonymisch fur die Industrialisierung. Sie wird in den Sonetten 1/XVIII und 2/X zentral behandelt. In zweiten Terzett des Sonetts 1/XXIV wird sie ebenfalls angesprochen. Diese drei Sonette mochte ich nach Ernst Leisi Maschinensonette nennen. Durch nahere Betrachtung dieser drei Sonette soll diese Arbeit die dichterische Verarbeitung der Industrialisierung und die Position der Sonette dazu klaren. Ein Uberblick uber das Technikverstandnis der deutschen Literatur vom Beginn der Industriellen Revolution bis zum Zeitpunkt der Niederschrift der Sonette an Orpheus soll hierzu geboten werden, um die Position der Sonette an Orpheus gegenuber der Industrie in die Literaturgeschichte einzu"