ISBN-13: 9783486561548 / Niemiecki / Twarda / 1996 / 160 str.
Zur Glaubwurdigkeit der Geschichtswissenschaft. Karl Dietrich Erdmann (1910-1990) war einer der bedeutendsten deutschen Historiker nach 1945. Lange Zeit galt er in seiner Generation als Ausnahmeerscheinung: als ein Wissenschaftler, der sich, ohne Nationalsozialist gewesen zu sein, mutig und kompromilos durch die NS-Zeit gebracht hat. Diese Deutung seiner Biographie ist revisionsbedurftig. Karl Dietrich Erdmann hat - das steht auer Zweifel - nach 1945 einen erheblichen und wichtigen Beitrag zum demokratischen Neuaufbau der Bundesrepublik geleistet. Er war Sekretar der deutschen UNESCO-Sektion, Vorsitzender des deutschen Bildungsrats, Vorsitzender des Verbands deutscher Historiker und Vorsitzender des Comite International des Sciences Historiques. Die Autoren dieses Buches zeigen, da Erdmann sich nicht nur auf Kompromisse mit dem NS-Regime eingelassen hat, sondern da er, bei mancher Einzelkritik am Nationalsozialismus, wichtige Grundsatze dieser Ideologie akzeptiert und sie historisch legitimiert hat.