ISBN-13: 9783211803233 / Niemiecki / Miękka / 1953 / 260 str.
Der motorische Betrieb mit flussigen Kraftstoffen ist im allgemeinen einfacher als der mit gasformigen. Es hatte deshalb im Laufe der Zeit manchmal den Anschein, als ob mit flussigen Kraftstoffen betriebene Motoren den Gasmotor verdrangen wurden. Wirtschaftliche Erwagungen, insbesondere Mangel an flussigen Kraftstoffen, lieen jedoch die Entwicklung des Gasmotors nie ganz zum Stillstand kommen. So setzte in Deutschland schon einige Jahre vor Ausbruch des zweit n Weltkrieges eine Blutezeit fur den Gasmotor ein. Im Laufe des Krieges lagen die Aufgaben im wesentlichen in der mehr oder weniger wirtschaftlichen Umstellung von mit flussigen Kraftstoffen betriebenen Motoren auf heimische feste Kraftstoffe. Hier wurde in kurzer Zeit Beachtliches ge- leistet und die Entwicklung der Gasmotoren wesentlich gefordert. An heimischen Kraft- stoffen kamen auer Generatorgas (aus Magerkohle, Anthrazit, Koks, Braunkohle, Torf und Holz) auch Flussiggas, Leuchtgas, Erdgas, Methan und Klargas in Betracht. Es war auch schon fruher versucht worden, fur den Dieselmotor Einrichtungen zu schaffen, um ihn erforderlichenfalls zeitweilig oder dauernd auf den Betrieb mit gas- formigen Kraftstoffen umzustellen. Das sind die unter dem Namen "Wechselmotoren" bekannt gewordenen Maschinen, die sich von Diesel- auf Ottobetrieb und umgekehrt umstellen lassen. Der Ottomotor arbeitet normal mit niedrigerer Verdichtung als der Dieselmotor und benotigt eine Zundanlage fur die Zundung des Gas-Luft-Gemisches. Daraus ergeben sich die notwendigen Umbauten. Die Umstellung ist im allgemeinen mit einem groeren Bauaufwand verbunden. Auerdem ist bei der normalen Umstellung eines Dieselmotors auf Gasbetrieb eine Leistungseinbue in Kauf zu nehmen, deren Hohe von dem erreichbaren Gemischheiz- wert der Ladung abhangt.