ISBN-13: 9783640145768 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 36 str.
ISBN-13: 9783640145768 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Trier (Fachbereich II - Neuere deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Die Romane der fruhen Bundesrepublik, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Funktion der Sexualitat in Wolfgang KOEPPENS Roman Der Tod in Rom. In der Forschung ist es zwar unbestritten, dass dem Komplex von sexuellem Verhalten, Triebhaftigkeit und Triebverdrangung in KOEPPENS Roman eine gewichtige Rolle zukommt (vgl. Kap. 3). Gleichwohl herrscht jedoch insofern ein Forschungsdesiderat, als bisher noch keine explizite Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualitat stattgefunden hat und lediglich Deutungsansatze geleistet wurden, die aber nicht mit Hilfe eines kulturwissenschaftlich orientierten Bezugsrahmens aufgearbeitet wurden. Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Unter der Annahme, dass Kategorien wie Sexualitat und Geschlecht in ihrer Erscheinung kulturell uberformt sind, sei es durch Erziehung, Sozialisation, Zeitgeist oder kulturelles und politisches Umfeld, kann gezeigt werden, dass kulturell vermittelte Formen der Sexualitat in KOEPPENS Roman reprasentiert werden. Mit Hilfe sozio-kultureller, sexualwissenschaftlicher und historischer Beitrage zur Geschlechterforschung und zu Sexualitat wird deutlich, dass sich in KOEPPENS Roman Vorstellungen von Sexualitat und sexuellem Verhalten beobachten lassen, die mit den Moralvorstellungen im 19. Jahrhundert sowie deren Radikalisierung und Uberfuhrung in eine Sexualpolitik des Nationalsozialismus in Einklang gebracht werden konnen. Dabei wird auch deutlich, dass sich eben keine einheitliche Sexualmoral im 19. und 20. Jahr-hundert herausgebildet hat, sondern hochst heterogene Einstellungen und Erwartungen an sexuelle Verhaltensweisen entstanden und gefordert wurden. Einerseits wurde polarisiert, indem klar defini