ISBN-13: 9783899137392 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 100 str.
Angesichts der steigenden Zahl von Bildern in Kunst und populrer Kultur in der islamischen Welt ist die Frage nach dem Bild im Islam neu zu stellen. Diese Arbeit behandelt den Beginn der Verbreitung von bildlichen Darstellungen am Beispiel der Fotografie im Osmanischen Reich. Dazu werden koranische und prophetische Aussagen zum Bilderverbot sowie Gelehrtenpositionen aus dem Mittelalter und dem 20. Jahrhundert diskutiert. Die rasche Verbreitung der Fotografie in den osmanischen Gebieten deutet darauf hin, dass das Bild mit den religisen Geboten nicht zwangslufig in Widerspruch stand. Vielmehr ist eine zunehmende Prsenz des Bildes im ffentlichen und privaten Raum im Zuge der gesellschaftlichen und politischen Verwestlichung des 19. Jahrhunderts festzustellen. Dieser Prozess und die Frderung durch die Sultane bereiteten den Erfolg von Fotografen wie Vassilaki Kargopoulo, Pascal Sebah, den Abdullah Frres und anderen in Konstantinopel vor. So entstand neben der immensen fotografischen Kollektion von Sultan Abdlhamit II. eine fotografische Portrtkultur, in der die gesellschaftliche Transformation der neuen Brgerschicht sichtbar ist. Gleichzeitig galten fotografische Portrts in dieser Bourgeoisie als Statusobjekte und waren Kennzeichen einer modernen, westlich orientierten Lebensweise.