ISBN-13: 9783961692545 / Niemiecki / Miękka / 328 str.
Ferdinand Runge beschäftigte sich um 1830 mit der technischen Verwertung von Steinkohlenteer. Unter anderem isolierte und charakterisierte er das Anilin und entwickelte als Nachweis des Anilins die Rungesche Chlorkalkreaktion. Bei dieser werden schon Spuren von Anilin beim Versetzen mit Chlorkalklösung durch eine intensive rotviolette Färbung angezeigt. Nach weiterführenden Arbeiten von August Wilhelm von Hofmann wurde 1856 der erste synthetische Farbstoff durch den Hofmann-Schüler William Henry Perkin hergestellt. Perkin patentierte den violetten Farbstoff Mauvein, der sich für die Seidenfärbung eignete, und gründete die erste Teerfarbenfabrik Großbritanniens in Greenford Green bei London, in der bereits ab 1857 das Mauvein produziert wurde. In den Folgejahren nahm die Chemie der Teerfarben eine stürmische Entwicklung und führte zur Gründung vieler neuer Produktionsstätten. Bedeutende Hersteller waren das Teerfarbenwerk Oehler in Offenbach (1842 als Fabrik zur Teerdestillation gegründet), die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co. in Frankfurt (1863) und die Badische Anilin &Sodafabrik in Ludwigshafen (1865). Die erste großtechnische Verwendung der Teerfarben war das Färben von Seide; sie wurden jedoch auch schon bald zur Färbung anderer Naturfasern wie Baumwolle und Wolle eingesetzt. Nichttextile Anwendungen wie z. B. die Papierfärbung oder auch die Lebensmittelfärbung folgten. Einer der ältesten Teerfarbstoffe, das Kristallviolett (Erfinder Charles Lauth, 1861), wird noch heute bei der Gram-Färbung verwendet. (Wiki) Der vorliegende Band ist mit 34 S/W Abbildungen illustriert.Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1889.