ISBN-13: 9783638789530 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 40 str.
ISBN-13: 9783638789530 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universitat Passau, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Hauptwerk Uber den Prozess der Zivilisation" veranschaulicht Norbert Elias den langfristigen Prozess der Veranderung der Aussenzwange in Selbstzwange."1 Schon in seiner Studienzeit interessierte ihn die Frage, wieso sich Aristokraten einem hofischen Ritual beugen, das sie bei aller Zivilisiertheit bestimmten Zwangen unterwirft.2. Dazu brauchte er naturlich Material, das diese Frage klaren sollte, das heisst, das diesen langfristigen Prozess der Umwandlung von Fremdzwangen in Selbstzwangen veranschaulicht und dies fand er in den Manierenbuchern. Denn genau dort werden die Veranderungen der Verhaltensregeln dokumentiert. Wichtig war dabei fur ihn nicht die Veranderung des Benimmstandarts, sondern warum sich diese anderten, denn darin konnte er die Veranderung von Peinlichkeits- und Schamgrenzen und somit die Triebregulierung der Affekte und Gefuhle sichtbar machen.3 Unter Ludwig XIV. war es zum Beispiel verpont, Speisen mit der Gabel zu essen.4 Und deshalb verbot er dies auch jedem Hofling, der die Ehre hatte, in Anwesenheit des Konigs zu essen. Fur uns heute ist es unvorstellbar, nicht mit der Gabel zu essen. Sie nicht zu benutzen und mit den Fingern zu essen kommt uns unerzogen vor. Der Grund dafur ist, dass wir meinen, dies sei unhygienisch und unappetitlich. Elias sagt, dass dies Grunde sind, die in die Kategorie Peinlichkeitsgefuhl und Scham gehoren und es ist die Entstehung dieser Affektkontrollen, fur die die Einfuhrung der Gabel ein Beispiel ist. Um den Prozess der Zivilisation zu veranschaulichen ist es daher sehr wichtig zu zeigen, wie sich die Zivilisierung der Sitten der hofischen Menschen langsam in der gesamten Gesellschaft verfestigt haben, denn heutzutage handelt es sich bei diesen Sitten um festgefahrene Standarts. Fur uns besteht kein Fremdzwang mehr, er ist zum Selbstzwang