"Abschließend lässt sich ohne Zweifel festhalten, dass Sabine Riedels Programm über alle Maßen reichhaltigen Gesprächsstoff liefert und diese Diskussion auch benötigt. Auch wenn die Verfasserin nicht zur abschließenden Klärung ihrer eingangs gesetzten Fragestellungen kommt, so bleibt doch zu berücksichtigen, dass ihre Untersuchung aus politikwissenschaftlicher Sicht als innovativ zu betrachten ist. Ihr mehrfach bekundetes Anliegen der unparteiischen Darlegung [...] sowie die Intention einer Konfliktlösung sind fraglos ehrenwert und nachvollziehbar. Ihr Formulierungen sind Herausforderung und Ansporn zugleich, die von ihr festgemachten Kritikpunkte weiterhin im Auge zu behalten und bspw. den Bereich der jeweiligen staatlichen Eigeninitiativen zur Konfliktbekämpfung einmal näher zu beleuchten." Zeitschrift für Balkanologie, 1-2009
Bestimmung der Begriffe und Forschungsansatz - Aktuelle Identitätskonflikte in Südosteuropa - Ethnizität als gesellschaftliche Konstruktion - Identitätspolitik zwischen Partikularismus und Universalismus
Dr. habil. Sabine Riedel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin und Privatdozentin für Politikwissenschaft an der Universität Magdeburg.
Diese vergleichende Analyse von zehn Konfliktherden in Südosteuropa (u.a. Bosnien-Hercegovina, Kosovo, Republik Makedonien) belegt, dass die beteiligten ethnischen Identitäten das Resultat unserer Moderne sind. Mit Hilfe der Methode der Dekonstruktion zeichnet das Buch deren Entstehungsgeschichte nach und diskutiert dabei die Konfliktdimension ethnischer Proporzsysteme. Dem gegenüber steht als Alternative die integrative Kraft des politischen Nationsmodells eines ethnisch neutralen Verfassungsstaats.