ISBN-13: 9783631560648 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 432 str.
Die Diskussion um die Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache begleitet die Germanistik von ihren Anfangen bis in die unmittelbare Gegenwart. Die wesentlichen Fragen, um deren Beantwortung es in der Diskussion geht, sind die nach dem Entstehungsort - der Wiege - der neuhochdeutschen Schriftsprache und die nach ihrem moglichen Schopfer. Eng mit der letzten Frage verbunden ist die nach der Richtung der Entwicklung: von unten nach oben also volkssprachlicher Ausgleich als Basis fur die Schriftsprache oder schreibsprachlicher Ausgleich und Ruckwirkung auf die Mundarten. Das zentrale Problem der Diskussion zeigt sich nach wie vor darin, dass keiner der wichtigeren theoretischen Ansatze a priori vollig absurd erscheint. Jede Theorie enthalt wohl einen Teil der Wahrheit: Sowohl Siedlerbewegungen als auch die Bildung, sowohl Luther als auch die Kanzleien und Offizinen, sowohl die Grammatiktheoretiker als auch die Dichtung, sowohl Sprachwertsysteme als auch die sich herausbildende Polyfunktionalitat und die allmahliche Herausbildung einer zentralen Zielvarietat spielen eine mehr oder weniger bedeutsame - aber in der Regel noch nicht zufriedenstellend ausgelotete - Rolle.
Die Diskussion um die Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache begleitet die Germanistik von ihren Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart. Die wesentlichen Fragen, um deren Beantwortung es in der Diskussion geht, sind die nach dem Entstehungsort - der "Wiege" - der neuhochdeutschen Schriftsprache und die nach ihrem möglichen Schöpfer. Eng mit der letzten Frage verbunden ist die nach der Richtung der Entwicklung: "von unten nach oben" also volkssprachlicher Ausgleich als Basis für die Schriftsprache oder schreibsprachlicher Ausgleich und Rückwirkung auf die Mundarten. Das zentrale Problem der Diskussion zeigt sich nach wie vor darin, dass keiner der wichtigeren theoretischen Ansätze a priori völlig absurd erscheint. Jede Theorie enthält wohl einen Teil der Wahrheit: Sowohl Siedlerbewegungen als auch die Bildung, sowohl Luther als auch die Kanzleien und Offizinen, sowohl die Grammatiktheoretiker als auch die Dichtung, sowohl Sprachwertsysteme als auch die sich herausbildende Polyfunktionalität und die allmähliche Herausbildung einer zentralen Zielvarietät spielen eine mehr oder weniger bedeutsame - aber in der Regel noch nicht zufriedenstellend ausgelotete - Rolle.