Einführung: Einsamkeit als neuartiger Problematisierungsfall im digitalen Kapitalismus.- Das Leiden am Alleinsein. Einsamkeit im sozialen Kontext.- Chronische Einsamkeit als Risikofaktor – Merkmale und Befunde der empirischen Forschung.- Die Massenmedien als Instanz der Problemverbreitung.- Grenzen und Chancen der aktuellen Medikalisierung.- Die Verbreitung und Verteilung der Einsamkeit – aktuelle Tendenzen .- Covid-19 und das Einsamkeitsproblem: Verstärkung oder Relativierung?.- Ansätze zu einer eigenständigen Politik der Einsamkeit.- Grenzen der Intervention. Zur Unlösbarkeit des Einsamkeitsproblems.
Prof. Friedrich W. Stallberg war langjährig als Hochschullehrer im Fach Soziologie an der TU Dortmund tätig. Interessengebiete: „Soziale Probleme und soziale Randgruppen“ sowie „Emotionen und Gesellschaft“.
Dieses essential handelt vom spektakulären Aufstieg des Gefühls Einsamkeit von einer unerwünschten persönlichen Erfahrung zu einem weithin anerkannten sozialen Problem. Der Autor beschreibt und analysiert diesen Prozess, der mit der wissenschaftlichen Entdeckung der Einsamkeit als Risikofaktor für Krankheit und Tod begann und sich mit der Popularisierung der Befunde in den führenden Massenmedien öffentlich verfestigte. Einen vorläufigen Höhepunkt hat die Neubewertung der Einsamkeit als schädlich und zudem weitverbreitet in der politischen Institutionalisierung als Interventionsgegenstand erreicht. Das Einsamkeitsproblem wird uns sicherlich dauerhaft erhalten bleiben. Es bezeichnet eine Kehrseite spätmoderner Freiheits-, Mobilitäts- und Wohlbefindensgewinne und ist in der sozialen Ausgrenzung großer Bevölkerungsgruppen fest verankert.
Der Inhalt
Einsamkeit als neu entstandenes Problem des 21. Jahrhunderts
Das Leiden am Alleinsein – soziologisch gesehen
Die Medikalisierung der Einsamkeit durch Forschung und Medien
COVID-19 und die Einsamkeitsfolgen
Einsamkeitspolitik. Ansätze, Chancen und Grenzen
Die Zielgruppen
Studierende und Lehrende der Sozial- und Gesundheitswissenschaften
Der Einsamkeit bei sich selbst und anderen begegnende Menschen
Der Autor
Prof. Friedrich W. Stallberg war langjährig als Hochschullehrer im Fach Soziologie an der TU Dortmund tätig. Interessengebiete: „Soziale Probleme und soziale Randgruppen“ sowie „Emotionen und Gesellschaft“.