ISBN-13: 9783656453307 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 76 str.
ISBN-13: 9783656453307 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 76 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im allgemeinen Sprachgebrauch verbindet man mit Don Juan trotz der Vielzahl unterschiedlicher Deutungen einen Mann mit ausgepragtem Sexualtrieb, einen Frauenhelden, Schurzenjager und Verfuhrer, der sich auf mehrere Frauen einlasst und der Treue keineswegs viel Beachtung schenkt. Er ist ein Bild, das zwar immer wieder erscheint, aber nie Gestalt und Konsistenz gewinnt, ein Individuum, das sich immerfort bildet, dennoch niemals fertig wird. Kierkegaard betitelt ihn als Betruger. Seiner Meinung nach muss man als Verfuhrer eine gewisse Reflexion und Bewusstheit mitbringen. Nur wenn diese vorhanden ist, mag es angebracht sein, von Schlauheit, Ranken und listigen Anlaufen zu sprechen. An diesem Bewusstsein aber fehlt es Don Juan. Demnach verfuhrt er nicht. Er begehrt, und diese Begierde wirkt verfuhrend; insofern verfuhrt er. Sobald er die Befriedigung der Begierde genossen hat, sucht er einen neuen Gegenstand. Daher betrugt er zwar, jedoch plant er seinen Betrug nicht im Voraus; es ist vielmehr die eigene Macht der Sinnlichkeit, welche die Verfuhrten betrugt. Zum Verfuhrer fehlt ihm die Zeit davor, in der er seinen Plan fasst, und die Zeit danach, in der er sich seiner Handlung bewusst wird. Ein Verfuhrer muss daher im Besitz einer Macht sein, die Don Juan nicht hat, so gut er im Ubrigen ausgerustet sein mag - die Macht des Wortes.