ISBN-13: 9783656530831 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 68 str.
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritaten, Minoritaten, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Max-Weber-Institut fur Soziologie), Veranstaltung: Forschungsseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Trotz der nur regionalen Betroffenheit ist das Groprojekt "Stuttgart 21" innerhalb kurzester Zeit zu einem Thema von uberregionaler Brisanz geworden. Dies liegt nicht so sehr an dem Projekt selbst, sondern an der Art der Auseinandersetzung zwischen Befurwortern und Gegnern. Es scheint so, als wird ein stadtisches Groprojekt zur Gretchenfrage der Demokratie und dadurch fur die Soziologie interessant: Der Streit um das Groprojekt bietet eine seltene Chance, dass sich sonst nicht geauerte, aber latent vorhandene und intersubjektiv geteilte Weltbilder der Demokratie in offentlichen Verlautbarungen manifestieren. Dadurch gewahrt die Stuttgarter Burgerschaft dem Beobachter einen Blick in die demokratische Seele der gesamten Gesellschaft. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob sich Unterschiede in den Deutungen der Demokratie, die im Konflikt um "Stuttgart 21" zum Ausdruck kommen, ausmachen lassen. Aufgrund des induktiven Charakters der Arbeit wurde auf die Formulierung von Hypothesen verzichtet. Stattdessen wurde anhand der Methode der qualitativen Deutungsmusteranalyse und nach den methodologischen Ideen der "Grounded Theory" ein erster Uberblick uber die in Konflikt miteinander stehenden Weltbilder geschaffen. Als Datenmaterial wurden dafur Leserbriefe aus der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten aus dem Zeitraum zwischen Februar 2010 und August 2011 herangezogen, da hier die Meinung der Stuttgarter Bevolkerung am deutlichsten zu Tage tritt. Es konnten funf Deutungsmuster ausgemacht werden, wobei diese sich insbesondere auf die Art der politischen Aktionen und die politischen Entscheidungsprozesse beziehen: Die restriktive und di