ISBN-13: 9781503139275 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 158 str.
ISBN-13: 9781503139275 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 158 str.
Die "Deutsche Gesellschaft 1914" war der prominenteste Klub, die bedeutendste Oganisation, die jemals in diesem Land existierte. Sie war von dem Dichter und Dramatiker KARL VOLLMOELLER in der naiven Absicht gegrundet worden, dem deutschen Volk und dem Ausland die Geschlossenheit der Nation zu beweisen - obwohl die Nation aus verschiedenen Klassen bestand und die Reichen in Preussen ihre Stimmen mit grosserer Wertigkeit abgeben durften als die Armen. In der "Deutschen Gesellschaft 1914" war alles vertreten: die Wilhelmstrasse (als Sinnbild fur den dort residierenden Kanzler und den Aussenminister), das Parlament, die Oberste Heeresleitung die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften, General Moltke und Philipp Scheidemann, Max Reinhardt und Maximilian Harden, schliesslich der Reichskanzler und der preussische Ministerprasident Graf Hertling. Ausserdem die wichtigsten Banker, die grosssten Industriellen, die bekanntesten Professoren, die namhaftesten Kunstler, Politiker samtlicher politischen Lager - ausser den Kommunisten, die fuhrenden Journalisten und Verleger, die Bosse aller grossen Gewerkschaften, kurzum ein Querschnitt der kaiserlich deutschen Gesellschaft, eingeschlossen die wichtigsten Minister, Staatssekretare, die bedeutenden Generale und Admirale, sowie die Blute des Hochadels. Wesentliche Meinungsfuhrer waren zu Beginn die Schriftsteller, von denen neben Vollmoeller Thomas Mann, Gerhart Hauptmann, Richard Dehmel, Frank Wedekind, um nur einige zu nennen, massgeblich an der Grundung und Ausrichtung des Klubs mitwirkten. Neben der Tatsache, dass die Mitglieder innerhalb des Klubs ohne Rucksicht auf die vorherrschende Militarzensur offen diskutieren und ihre Meinung gegenuber Regierung und Militar vertreten konnten, war das Auditorium war so einzigartig gemischt und so auserlesen, dass es sich fur zahlreiche hochkaratige Referenten lohnte, dort zu sprechen. Da es Vollmoeller zudem gelang, noch vor der offiziellen Grundung, Ende November 1915, den Klub fur Auslander, sprich Polen, Osterreicher, Ungarn, Tschechen, Slowaken, sowie Skandinavier zu offnen, verfugte der Klub stets uber 10 bis 15 % auslandischer Mitglieder, sowie uber 30 bis 40% judischer. Da wahrend des gesamten Krieges innerhalb des Klubs sehr offen und ohne Scheuklappen uber alle Aspekte der Kriegsfuhrung diskutiert wurde, ist nicht verwunderlich, dass von der "Deutschen Gesellschaft 1914" zahlreiche Impulse ausgingen, bis hin zu diversen Friedensinitiativen in der Endphase des Krieges. Dieses Buch mochte dazu beitragen, das Wissen uber die Existenz dieser Vereinigung, ihre Bedeutung, ihre Mitglieder und ihre vielfaltigen Einflusse wahrend und nach dem Ersten Weltkrieg verbreiten, und so dazu beitragen, anlasslich der einhundertsten Wiederkehr des Kriegsausbruchs, zu einer besseren Beurteilung der damaligen Ereignisse zu gelangen."
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