ISBN-13: 9783668180246 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 40 str.
ISBN-13: 9783668180246 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 40 str.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Psychiater und Schriftsteller Bruno Alfred Doblin hat mit dem 1929 erschienenen Roman "Berlin Alexanderplatz" seinen erfolgreichsten Text geschrieben. Das Werk gilt als einer der Schlusseltexte der deutschen Moderne. Erzahlt wird die Geschichte des Transportarbeiters Franz Biberkopf, der zu Beginn des Romans aus dem Gefangnis entlassen wird und als ehrlicher Mann im Berlin der Weimarer Republik in ein anstandiges Leben zuruckfinden will. Dieser "Roman der Stimmen," dessen Figuren allesamt Auenseiter der burgerlichen Gesellschaft sind, ist ein Ausdruck des Innenlebens benachteiligter Schichten, das in der Literatur haufig nur schwer zur Sprache findet. Die erste Figur, der Biberkopf nach der Entlassung aus dem Gefangnis zu Beginn des Romans begegnet, ist der Jude Nachum, der den verstorten Fremden in die Wohnung eines Rabbiners bringt. Eine Untersuchung des Themas Antisemitismus in den Werken Alfred Doblins mag auf den ersten Blick uberraschend erscheinen, da der Autor selbst in einer judischen Familie aufgewachsen ist, vor den Nazis ins Exil fluchten musste und seine Bucher wahrend der Nazizeit gar zur verbotenen Literatur gehorten. Doblins Biographie zeigt jedoch, dass eine Definition bzw. Identifikation als "Jude" seitens der Gesellschaft nicht zwangslaufig eine ebensolche Selbstidentifikation voraussetzt oder nach sich zieht: Doblin spurte zu dem Judentum nie eine tiefe Verbindung, trat sehr fruh aus der judischen Gemeinde aus und konvertierte spater zum Katholizismus. Nichtsdestotrotz spielte das Judentum in seiner Biographie eine nicht zu unterschatzende Rolle, da die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowohl fur sein Leben weitreichende physische Konsequenzen hatten, von denen die Flucht ins amerikanische Exil nur die auffalligste ist, als auch eine innere Auseinandersetzung mit seiner eigenen Identitat forderten. Im letzten Teil der