ISBN-13: 9781537272887 / Niemiecki / Miękka / 2016 / 156 str.
Ein Hobby-Ornithologe findet in den fruhen Morgenstunden eine verwirrte Frau auf dem Buckeberg bei Gernrode und alarmiert die Polizei. Die stot bei der Spurensuche im nahegelegenen ehemaligen Kalksteinbruch auf ein mannliches Mordopfer. Kurz darauf werden Brandanschlage auf einen Bordellbetreiber verubt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fallen? Kriminalhauptkommissar Felix Bange und seine Kollegin Kriminalkommissarin Martina Schuster enthullen bei ihren Ermittlungen die erschutternden Schicksale zweier junger Frauen. Liegt hierin das Motiv fur die Taten? Leseprobe: Bulli Bullmann stoppte seinen fur seine Verhaltnisse bieder aussehenden BMW X5 vor der Einfahrt zu seinem nach auen bescheiden aussehenden Einfamilienhaus in Bad Suderode. Ein Druck auf die Fernbedienung genugte, und die beiden Flugel der Pforte offneten sich. Als er hindurch war, schlossen sie sich wieder wie durch Geisterhand. Das Tor der Garage offnete er auf die gleiche Weise. Dann fuhr er hinein und verschloss die Tur von innen. Uber eine Tur in der Garage ging er direkt ins Haus. Dieser "geheime" Eingang sowie getonte Scheiben in seinem Auto ermoglichten es ihm, sich Gespielinnen mit nach Hause zu nehmen, ohne das die "biedere" Nachbarschaft dahinter kam. Aber heute war er solo. Heute wollte er in Ruhe uber seinen Ausstieg, uber den Verkauf seiner Unternehmungen nachdenken. Bulli Bullmann lie sich ein Entspannungsbad ein. Eine Stunde spater setzte er sich vor den Fernseher, aber keines der angebotenen Programme interessierte ihn. So griff er sich ein Glas und eine Flasche Single-Malt-Scotch-Whisky und suchte sein Bett auf, um nachzudenken. Bulli Bullmann legte sich hin, dimmte das Licht im Raum, schenkte sich das Glas voll, setzte es an die Lippen - und erstarrte. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu konnen. Genau in seiner Blickrichtung, dort vor dem Schminktisch mit dem groen Spiegel, den er extra fur seine Bettgenossinnen eingerichtet hatte, stieg so etwas wie Nebel auf. Und dann manifestierte sich erst schemenhaft, dann aber immer deutlicher die Kontur einer Frau; einer alten, hasslichen Frau in einem altertumlichen bis auf den Boden reichenden Kleid. Sie hielt einen Strauchbesen in den Handen und begann zu fegen. "Wer - wer bist du?," brachte Bulli Bullmann mit Muhe hervor, weil ihm ein Klo im Hals zu stecken schien. "Du kennst mich," antwortete die unheimliche Gestalt mit einer hohen krachzenden Stimme. "Es ist schon sehr, sehr lange her, dass ich bei dir gefegt habe." Bulli Bullmanns Gedanken uberschlugen sich, aber dann war sie plotzlich wieder da, die Erinnerung an ein schreckliches Ereignis, das er verdrangt hatte. Sechs Jahre war er damals alt gewesen und wenige Monate zuvor zur Schule gekommen. Die Lehrerin hatte den Kindern die Sage von der Brandhexe erzahlt.