ISBN-13: 9783638831833 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 40 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1.0, Universitat Augsburg, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Uber Geschmack streitet man bekanntlich nicht. So haufig dieser Allgemeinplatz in Alltagsgesprachen verwendet wird, wenn sich zwei Menschen bei der Bewertung eines Musikstuckes, eines Gemaldes oder auch nur einer Gaumenfreude uneins sind, so vehement wird seine Richtigkeit von dem franzosischen Soziologen Pierre Bourdieu bestritten. Sich nicht uber Geschmack streiten - das heisst auch anerkennen, dass Geschmack lediglich individuelle Vorlieben ausdruckt und keine gesellschaftliche Relevanz besitzt. Entgegen dieser landlaufigen Meinung betont Bourdieu den sozialen Charakter des asthetischen Urteils: Geschmack wird zum Klassengeschmack, zum Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheitsverhaltnisse. In der vorliegenden Hausarbeit mochte ich zeigen, dass dem Geschmack eine wesentliche Rolle in Bourdieus Theorie soziokultureller Ungleichheit zukommt. Gleichwohl soll die Darstellung sich nicht auf diesen einzelnen Aspekt beschranken, sondern die Dimension Geschmack in den grosseren Rahmen von Bourdieus Theorie stellen, da mir ein Verstandnis der Thesen Bourdieus nicht ohne die Klarung einiger Grundlagen seiner Theorie moglich erscheint. In einem ersten Teil sollen daher die Begriffe Sozialer Raum und Feld und die unterschiedlichen Kapitalformen erklart werden. Mit diesen Begriffen wird das Bourdieusche Klassenmodell erlautert. Der Begriff des Habitus wird dazu dienen, die Konstruktion von Klassen anhand objektiver Merkmale im Raum der sozialen Positionen mit den unterschiedlichen Geschmacksvarianten im Raum der Lebensstile zusammenzufuhren. In einem zweiten Teil wird dann der eigentliche Zusammenhang zwischen Geschmack und sozialer Ungleichheit aufgezeigt. Bourdieus Programm einer antikantianischen Asthetik wird entwickelt und kurz auf seine Theorie der Kunstwahrnehmung ei"