ISBN-13: 9783322987495 / Niemiecki / Miękka / 2012 / 184 str.
Parallel zu der Entwicklung der Bilanzlehre verlaufen die Bemuhungen, an der Bilanz ausgerichtete Finanzierungsregeln zu schaffen. Im Ge gensatz zu der aufkommenden Diskussion um den Inhalt und die Ziel setzung des kaufmannischen Jahresabschlusses eroberten sich die ein mal aufgestellten Finanzierungsregeln, deren geistiger Ursprung in den juristischen Vorstellungen von der Bilanz als einem Instrument zur Er haltung und zur Darstellung der Haftungsmasse fur die Glaubiger zu se hen ist, einen vorerst nicht in Zweifel gezogenen festen Platz in den An schauungen von Wissenschaft und Praxis. Erst nachdem der Streit um die Bilanzauffassungen mit der Weiterentwicklung der Dynamischen Bi lanz Schmalenbachs bereits einen vorlaufigen Abschluss gefunden hatte, wich die einseitige Befurwortung der Finanzierungsregeln einer zunachst nur vorsichtigen Kritik, die in den letzten Jahren bestandig zunahm. Die Bestrebungen, den Jahresabschluss als Informationsinstrument zu gestalten, das den zahlreichen Unternehmungsbeteiligten als Grundlage ihrer Entscheidungen dienen kann, bilden den Anlass, die Aussagefahig keit von Bilanzstrukturen anhand der Aussageintentionen der Finanzie rungsregeln neu zu uberdenken. Daher wird in dieser Arbeit untersucht, inwieweit die Aufstellung von Finanzierungsregeln den Anspruchen, die die normative Entscheidungstheorie an das unternehmerische Handeln stellt, gerecht wird und welche Erklarungsmoglichkeiten sich fur das Einhalten fixierter Bilanzstrukturen durch den Unternehmer biet