ISBN-13: 9783656353348 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 36 str.
ISBN-13: 9783656353348 / Niemiecki / Miękka / 2013 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,7, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Das Osmanische Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man sich heutzutage in der sich auf den EU-Beitritt vorbereitenden Turkei auf die Spuren der legendaren Bagdadbahn macht, so wird man dort wohl nur noch von den alteren Generationen brauchbare Auskunfte uber das einstige Mammutvorhaben bekommen. Was fruher von den Englandern als akute Gefahrdung Indiens gefurchtet, von Russland entgegen der eigenen Ziele um die strategisch wichtigen Meerengen wegen der Starkung der Turkei verpont, von Frankreich nur zeitweise widerwillig unterstutzt, von der Turkei selbst als Strohhalm zur Erhaltung des porosen Staates angesehen und von Deutschland zu einem Symbol von Weltmachtstellung heraufstigmatisiert wurde, ist fur die heutige Bevolkerung des ehemaligen Konstantinopels und des anatolischen Hinterlandes weitgehend ohne Belang. Der oft liegen bleibende Zug in Richtung Morgenland gleicht vielmehr einem "Gespenster-Expre" und die so genannten Posta Treni (Postzuge) verkehren nur schleppend auf den maroden Krupp-Schienen. Kaum zu glauben, dass das mittlerweile vollkommen unrentable Transportsystem Anfang des letzten Jahrhunderts in Medien, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fur dermaen Furore sorgte, dass ihm spater (ob berechtigt oder nicht) sogar eine Teilschuld am Kriegsausbruch im Juli 1914 gegeben wurde. In einer Hochphase des Kolonialismus war die Lokomotive, die einen "new short cut to the East" eroffnete, reinster Zundstoff im leicht entflammbaren Konglomerat fiebriger Gemuter und Mentalitaten, welche die Atmosphare in Europa und an seiner Peripherie erhitzten. Was zu jener Zeit nicht alles debattiert wurde: Die deutschen Gazetten proklamierten den Drang nach Osten, wohingegen in England eine aggressive, ebenso hartnackige und als "anti-german fever" bekannte Pressekampagn