ISBN-13: 9783638831499 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
ISBN-13: 9783638831499 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Georg-August-Universitat Gottingen (Institut fur Kulturanthropologie/Europaische Ethnologie), Veranstaltung: Ausertung qualitativer Interviews, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Um ein narratives Interview einwandfrei auswerten zu konnen, muss der Forscher sich stets vor Augen halten, dass es sich bei dieser Art Text um eine Erzahlung handelt, die auf den Erinnerungen des Biographen aufgebaut ist. Erinnerungen, und somit auch die Erzahlungen, sind immer retrospektiv und unterscheiden somit sich vom eigentlichen Erlebnis. Beachtet werden muss auch, dass man sich nicht alle Erlebnisse merkt. Grunde dafur, dass Ereignisse nicht ins Gedachtnis aufgenommen werden, sind z.B. chaotisches Erleben einer Situation, einem mangelnden Wechsel der Umgebung oder die Routinisierung von Situationen. Auch Situationen, die keinem genauen Ort und keiner genauen Zeit zuzuordnen sind, werden schwerer ins Gedachtnis aufgenommen. Genauso schwierig, wie das Verhaltnis von Erlebnis zu Erinnerung, stellt sich auch das Verhaltnis von der Erinnerung zur Erzahlung dar. Der Erzahlprozess findet auf einer anderen Ebene statt, als die Erinnerung. Bei der Erzahlung muss der Erzahler seinem Zuhorer die Gedanken zuganglich machen, indem er sie verbalisiert. Allerdings kann der Erzahlprozess auch zu einer weiteren Suche und Rekonstruktion von Erinnerungen fuhren, wenn er vom Zuhorer stimuliert und nicht blockiert wird. Somit enthalt die erzahlte Geschichte sowohl mehr, als auch weniger als die Erinnerung. Gewisse Verzerrungen zwischen dem Erlebnis, der Erinnerung und der Erzahlung sind also immer normal und lassen sich zumeist durch die Struktur des Textes erkennen. So werden sie als Faktor auch untersucht und konnen mit in die Interpretation einflieen.