ISBN-13: 9783640892617 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.
ISBN-13: 9783640892617 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 28 str.
Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Spanisch als Schulfach (s. auch Romanistik), Note: 13, Descartes-Gymnasium, Neuburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Ende des spanischen Burgerkriegs ist die erinnerungspolitische Situation gekennzeichnet von der gesellschaftlichen Zweiteilung in Sieger und Verlierer, wobei fur Letztere keine Moglichkeit besteht, sich am offentlichen Erinnerungsdiskurs zu beteiligen. Diese Situation spiegelt sich auch in der Literatur wieder, denn einerseits werden die Werke profranquistischer Autoren staatlich gefordert und zu Propagandazwecken genutzt. Vor allem durch die nach der Machtubernahme einseitige und ideologisch aufgeladene Darstellung des Burgerkriegs leistet die Literatur der Sieger einen groen Beitrag zur "triumphalistischen Erinnerungspolitik des Regimes," wie zum Beispiel der von Franco unter einem Pseudonym veroffentlichte Roman Raza. Andererseits besteht fur die Verlierer in Spanien selbst nicht die Moglichkeit, ihre Burgerkriegserfahrungen offen zur Sprache zu bringen. Grund dafur ist neben dem Ausschluss aus dem offiziellen Erinnerungsdiskurs auch die strenge Zensur, die regimekritische und oppositionelle Werke verbietet. Deswegen kann eine Burgerkriegsliteratur aus republikanischer Sicht nur im Exil entstehen. Infolgedessen verlassen viele Autoren ihre Heimat, um literarisch aktiv sein zu konnen. Erst das Ende der Diktatur und die damit verbundene Aufhebung der Zensur bedeuten fur den literarischen Erinnerungsdiskurs einen tiefen Einschnitt. Denn endlich kann der Burgerkrieg aus republikanischer Perspektive unverschlusselt zur Sprache gebracht und bisher in Spanien verbotene und im Ausland erschienene Texte veroffentlicht werden. Als Folge der jahrelangen Unterdruckung melden sich nun verstarkt die Verlierer des Burgerkriegs zu Wort, wahrend franquistische Romane deutlich in den Hintergrund treten, was "langfristig zu einer Umkehr der Dominanzverhaltnisse zwischen Republi-kanern und Franquisten im