ISBN-13: 9783656008286 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 72 str.
ISBN-13: 9783656008286 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 72 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Universitat Duisburg-Essen (Geschichte), Veranstaltung: Historiographie im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den ca. 1077-1078 von dem Hersfelder Monch Lampert verfassten Annalen. Dieses Werk kann seit seiner "Wiederauffindung" durch die Humanisten im 15. Jh., die erstmals eine groere Verbreitung zur Folge hatte, auf eine sehr wechselhafte Rezeptionsgeschichte zuruckblicken, die sich zwischen groer Wertschatzung und heftiger Kritik bewegt. Wegen seines Inhaltsreichtums und der scheinbar tendenzlosen Berichterstattung wurde ihm lange Zeit groe Bedeutung zugemessen insbesondere als Quelle fur die Regierungszeit Heinrichs IV., den Investiturstreits und die damit verbundenen Vorgange in Canossa. Mit dem Aufkommen der historischen Quellenkritik im 19. Jh. gelangten verschiedene Historiker jedoch zu sehr ernuchternden Urteilen, was die Glaubwurdigkeit des Monchs angeht, angefangen bei Leopold von Ranke in seinem Vortrag "Zur Kritik frankisch-deutscher Reichsannalisten" vor der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1854. Bei Oswald Holder-Egger, Mitarbeiter der Scriptores der MGH und Editor der aktuell relevanten Ausgabe von Lamperts Annalen, fallt die Kritik vernichtend aus: Die Annalen seien eine gehassige Tendenzschrift, Lampert ein planvoller Lugner. Bereits bei Gerold Meyer von Knonau war dieses Urteil milder ausgefallen, doch erst seit den Arbeiten Tilman Struves 1969/70 erfuhr das Lampert-Bild in der Geschichtsforschung eine nachhaltigere Rehabilitierung und Differenzierung. Ungeachtet, zu welchem Urteil man in Bezug auf ihren Quellenwert gelangt, haben die Annalen doch einigen Einfluss auf heutige Vorstellungen von den in ihnen geschilderten Ereignissen. So haben verschiedene Autoren darauf hingewiesen, wie unser Bild von der Absolution des Konigs vor Papst Gregor VII. von Lamperts Schilderungen