ISBN-13: 9783050042084 / Niemiecki / Twarda / 2005 / 242 str.
In diesem Buch liefert Hans-Ulrich Wohler einen reprasentativen geschichtlichen Uberblick zum dialektischen Denken in der mittelalterlichen Philosophie. Untersucht werden ausgewahlte Texte von Autoren unterschiedlicher sprachlicher, religioser und philosophischer Provenienz aus dem Zeitraum zwischen dem 6. und dem 17. Jahrhundert. Die den Autor dabei leitende Frage lautet: Inwiefern dachten diese Denker in ihrer Philosophie dialektisch? Im Zentrum des Bandes steht somit die Beschreibung und Rekonstruktion von konkreten Ausserungs- und Anwendungsformen und vor allem von Inhalten eines dialektischen Denkens, unabhangig von ihrer Selbstkennzeichnung durch deren Urheber. Entscheidend fur die Beantwortung der Leitfrage ist es, ob und in welcher Weise in den untersuchten Texten ein Verstandnis fur die Kompatibilitat, die Relativitat, die Vermittelbarkeit oder auch die Einheit von Gegensatzen artikuliert wird. Der gewahlte zeitliche Rahmen integriert in die Darstellung nicht nur einige klassische Vertreter der Philosophie im lateinischen, islamischen und judischen Mittelalter, sondern er bezieht zugleich die Perioden der Rezeption und Aneignung des antiken Erbes am Anfang und des kritischen Rekurses darauf am Ende der Epoche ein."
"Dennoch war es bislang schwierig, eine konzise Zusammenstellung dialektischen Denkens über einen Zeitraum von über 1000 Jahren zu finden. Eine solche liegt nun mit Wöhlers Darstellung zur mittelalterlichen Dialektik vor. [...] Man muss das Mittelalter nicht modern lesen, um seiner Philosophie hohen Wert zuzumessen. Die Darstellung überzeugt nicht zuletzt darin, selbst keine absolute Interpretation aufzustellen. In diesem Sinne lädt sie zum dialektischen Weiterdenken ein." Sebastian Lalla, in: Theologische Literaturzeitung (4/2007)