ISBN-13: 9783110313444 / Niemiecki / Twarda / 2013 / 294 str.
Die Studie untersucht aktuelle literarische und kulturelle Figurationen Deutschlands in der Literatur, im Film sowie der offentlichen Debatte und fragt nach den Mechanismen der Herstellung von Deutschlandbildern, u.a.anhand von Texten von Ingo Schulze, Jenny Erpenbeck, Wolfgang Buscher, Roger Willemsen und Daniel Kehlmann sowie Filmen von Sonke Wortmann und Wolfgang Becker, dem Phanomen der Ostalgie und der Berliner Stadtschloss-Planung. Mit dem Konzept des Imaginaren nimmt die Studie die Prozesshaftigkeit der analysierten Deutschlandbilder in den Blick: Das Imaginare kann als dynamische Struktur der Identifizierung hergeleitet werden. Diese Dynamik wird motiviert durch das Begehren nach Identitat, das ihr als unmogliches Versprechen inharent ist. Das Image, ein Begriff, der bisher selten im Fokus kulturwissenschaftlicher Fragestellungen stand, setzt das unerfullbare Identitatsbegehren kurzfristig in Bilder um. Als temporare Bildfunktion ermoglicht es das Image, die okonomische Funktion von Selbstbildern einzubeziehen, denn das Image, das naturalisierend und aufgrund seiner reflexiven Struktur gemeinschaftsbildend arbeitet, 'verkauft' vermeintliche Identitaten. Die Analysen rucken die spezifischen Verfahren der literarischen und filmischen Beispiele, einer Standortinitiative und einer Mediendebatte in den Fokus und untersuchen ihre Beteiligung an der Dynamik der Identifizierung.