ISBN-13: 9783528087166 / Niemiecki / Miękka / 1985 / 214 str.
Man wird in der deutschen Kunstgeschichte vor und nach Albert Erich Brinckmann (1881-1958) vergebens nach einer Personlichkeit Ausschau halten, die mit vergleichbarer Uber zeugungskraft und mit vergleichbarem Erfolg Architektur und Stadtebau als einschlagige Themen dieser Disziplin propa giert hat und die daruber hinaus mit Entschiedenheit den Zu sammenhang von Geschichte und erlebter Wirklichkeit als notwendige Voraussetzung einer entsprechenden Tatigkeit immer wieder postulierte. Aus heutiger Sicht klingt dies wie das Eingestandnis eines Mangels. Schon die Generation nach Brinckmann hatte nicht nur den politisch bedingten kulturellen Einbruch Deutsch lands, sondern auch jene teils vorausgegangene Zasur zu ver dauen, die die, Moderne' selbst betrieb, um sich im gewunsch ten Masse Gehor zu verschaffen. Giedions Abwendung von der, klassischen' Kunstgeschichte - auch er war, wie Brinck mann, ein Wolfflin-Schuler - ist insofern symptomatisch. Sei ne Vermittlungsversuche hielten das Interesse des Architekten an der Architekturgeschichte unter veranderten Pramissen le bendig, doch manchem angestammten deutschen Kollegen der Kunstgeschichte galten sie als unstatthaft oder blieben fremd