ISBN-13: 9783484312067 / Niemiecki / Twarda / 1999 / 303 str.
Ziel der Arbeit ist es, Sprache, Literatur und Geschichte im Rahmen einer biographisch gestutzten und mythologisch grundierten Sprachgeschichtsschreibung zusammenzufuhren und die medien- und ideologiekritischen Reflexionen von Botho Strau vor dem Hintergrund der Studentenrevolte zu analysieren. Dazu werden drei gattungsspezifische Stationen der asthetischen Entwicklung des Autors Botho Strau (geb. 1944) ausgewahlt, seine Lehrjahre von 1963 bis 1975 als Erzahler, Theaterkritiker und Dramaturg an der Berliner Schaubuhne, und im Rahmen einer ubergeordneten Stilanalyse untersucht, und zwar nach Grundsatzen der Wort-, Text- und Gesprachsanalyse. Zwei Hinsichten bestimmen das Erkenntnisinteresse: zum einen die Frage, welche Inhalte und Formen Strau' literarische Sprache in der Kritik an der Studentenrevolte gegen Ende der sechziger Jahre entfaltet, zum anderen die Frage, inwieweit diese Inhalte und Formen Begriffe der linguistischen Poetik (wie etwa den der Fiktion) kritisch perspektivieren. Botho Strau' literarische Entfaltung ist auf den Begriff der Medienkritik zu bringen. Bereits in der Erzahlung "Schutzenehre" artikuliert Strau spezifische Inhalte und Formen (die Kritik der offentlichen Rede), die das Fundament seiner spateren Schriften darstellen. In den "Theaterkritiken" bildet sich die essayistische Schreibweise heraus, die dramaturgischen Bearbeitungen und fruhen Theaterstucke beruhen auf der Konfrontation des Mediums 'Theater' mit den Medien 'Fernsehen' bzw. 'Film'. Der junge Strau tritt auf seinem Weg durch die zeitgenossische Medien- und Theaterlandschaft als Verwandlungskunstler auf, der sich als metaphysischer Gegenspieler der literarischen Moderne ausweist.