ISBN-13: 9783640478705 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 28 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Neueste Geschichte, Europaische Einigung, Note: 2, Universitat Leipzig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Alltag im Sozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Der "goldene Westen" ist als Metapher fur die fantastische Vorstellung vieler ostdeutscher Burger von der BRD zu gebrauchen - unendliche Moglichkeiten des Konsumierens, betrachtliche Chancen zu Wohlstand zu kommen, ungehinderter Bewegungsfreiraum und viel individuelle Entscheidungsfreiheit. Wie diese Vorstellung entstehen konnte und was fur Auswirkungen sie hatte, soll in der vorliegenden Arbeit erortert werden. Dabei geht es weniger um die politische Dimension des Ost-West-Vergleichs - wahrend die Westorientierung der realsozialistischen Politik und ihrer Vertreter oft eher sublim verraten wurde und erkennbar war, trat sie im Alltag der DDR-Burger offensichtlich zutage. Alltag, der gerade am Gebrauchsgegenstand gut ablesbar ist; deshalb leistet ein Blick auf die Konsumgewohnheiten einen wichtigen Beitrag zur Schreibung der Alltagsgeschichte, an der widerum politische und gesellschaftliche Gegebenheiten und Prozesse verdeutlicht werden konnen. So sagt z.B. die Erlebniswelt der Plattenbauten auch etwas uber das sozialistische Urbanisierungs-System aus; modernisierte Haushaltsgerate hingegen verraten Einzelheiten des Genderdiskurses. Die sechziger Jahre als gewahlten Zeitraum bieten sich zur intensiveren Betrachtung deshalb an, weil die Nachkriegszeit als Phase der unmittelbaren Bedarfsdeckung vorbei war und nun auch gehobene Bedurfnisse empfunden und geaussert werden konnten. Ausserdem spielte der Kalte Krieg als wichtiger politischer Faktor in den DDR-Alltag mit hinein: allein der Mauerbau 1961 bedeutete Stabilisierung des Landes einerseits und den Zwang, sich mit der Situation abzufinden bzw. sich darin einzurichten, andererseits. Dass der Wettstreit des kommunistisch"