ISBN-13: 9783640202591 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 80 str.
ISBN-13: 9783640202591 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 80 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Sozialwissenschaften), 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das in dieser Hausarbeit untersuchte biographische Interview mit dem ehemaligen hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter Otto Muller1 ist im Sommer 1997 im Rahmen eines Praktikums beim Sachsischen Landesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Dresden entstanden. Thema der Untersuchung war das "Selbstbild" hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter. Schon kurze Zeit nachdem ich mich an die Arbeit machte anhand biographischer Interviews etwas zum Selbstbild "dieser Menschen" zu erfahren, mute ich feststellen, mich viel zu naiv mit dem Thema befat zu haben. Zum einen, weil die Menschen, denen ich durch die Interviews begegnete, alles andere als das Klischee erfullten, was ich mir vom MfS und den Leuten gemacht hatte, die eine so "menschenunwurdige" Institution wie die Staatssicherheit formiert hatten. Als geburtiger Westdeutscher hatte sich damals trotz viereinhalbjahriger "Osterfahrung" in Polen und in den neuen Bundeslandern immer noch ein Gefuhl in mir gehalten, demnach das sozialistische System bestimmt nicht uberwiegend, aber doch zu einem groen Teil auf Uberwachung, Repression und Angst basierte und dadurch existieren konnte. Bucher wie der "Gefuhlsstau" oder "Die Entrustung" von Hans-Joachim Maaz oder Aufsatze von Joachim Gauck, in denen er uber Angst als kollektives Merkmal der DDR sprach, sowie aktuelle Monographien uber den SED-Staat wie die von Klaus Schroeder, bestatigten meine Vorurteile gegenuber der "deformierten" DDR-Gesellschaft und umso mehr meine Ablehnung gegenuber denen, die an der Konstituierung des westlich interpretierten "real existierenden Sozialismus" beteiligt waren. Die Menschen, die an diesem System bestimmend mitwirkten, also auch Stasi-Mitarbeiter, waren fur mich linientreu, geistig kollektiviert, ideol