ISBN-13: 9783737203807 / Niemiecki / Miękka / 2019 / 124 str.
ISBN-13: 9783737203807 / Niemiecki / Miękka / 2019 / 124 str.
Die moderne Literatur uber den antiken Prosarhythmus tragt einen, man mochte fast sagen, naiven Charakter. Denn jeder wei, da metrische Prosa von nicht metrischer abweicht und da die Eigentumlichkeiten der metrischen Texte eben dort liegen, wo sie von nicht metrischen Texten abweichen. Daruber konnen sich wohl alle Untersucher einigen. Und die Untersuchungsmethode ergibt sich daraus von selbst: Vergleichung von metrischen mit nicht metrischen Texten. Denn auch das wird man kaum bestreiten konnen: die groe Haufigkeit einer Form bedeutet nur dann, wenn diese Form in nicht metrischen Texten weniger haufig ist, da die Form gesucht wurde. Das Verstandnis des antiken Prosarhythmus im allgemeinen und der Prosametrik im besondern, besonders in ihrer historischen Entwicklung, ist die unerlaliche Vorbedingung fur das Verstandnis der antiken Literatur uberhaupt. Es ist ausgeschlossen, da es jemandem gelange, zu einer richtigen asthetischen Wurdigung der antiken Kunstprosa zu kommen, ohne die rhythmischen Elemente dieser Prosa zu verstehen. Ebensowenig konnte das bei Homer oder Vergil der Fall sein. Kein Kunstmittel der Rede ist in dem Mae im Altertum selbst Gegenstand ausfuhrlicher Erorterung und lebhafter Polemik gewesen, keines hat den Gegensatz zwischen Stromungen, Schulen und Perioden scharfer bezeichnen konnen. ...] Dieses Buch uber den antiken Prosarhythmus ist ein Nachdruck der langst vergriffenen Originalausgabe von 1921.
Die moderne Literatur über den antiken Prosarhythmus trägt einen, man möchte fast sagen, naiven Charakter. Denn jeder weiß, daß metrische Prosa von nicht metrischer abweicht und daß die Eigentümlichkeiten der metrischen Texte eben dort liegen, wo sie von nicht metrischen Texten abweichen. Darüber können sich wohl alle Untersucher einigen. Und die Untersuchungsmethode ergibt sich daraus von selbst: Vergleichung von metrischen mit nicht metrischen Texten. Denn auch das wird man kaum bestreiten können: die große Häufigkeit einer Form bedeutet nur dann, wenn diese Form in nicht metrischen Texten weniger häufig ist, daß die Form gesucht wurde.Das Verständnis des antiken Prosarhythmus im allgemeinen und der Prosametrik im besondern, besonders in ihrer historischen Entwicklung, ist die unerläßliche Vorbedingung für das Verständnis der antiken Literatur überhaupt. Es ist ausgeschlossen, daß es jemandem gelänge, zu einer richtigen ästhetischen Würdigung der antiken Kunstprosa zu kommen, ohne die rhythmischen Elemente dieser Prosa zu verstehen. Ebensowenig könnte das bei Homer oder Vergil der Fall sein. Kein Kunstmittel der Rede ist in dem Maße im Altertum selbst Gegenstand ausführlicher Erörterung und lebhafter Polemik gewesen, keines hat den Gegensatz zwischen Strömungen, Schulen und Perioden schärfer bezeichnen können. [...]Dieses Buch über den antiken Prosarhythmus ist ein Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1921.